Bild nicht mehr verfügbar.

Badegewässer, die nicht den hygienischen Mindeststandards der EU entsprechen

Grafik: APA
Die Wasserqualität in Österreichs Seen hat sich 2005 im Schnitt leicht verschlechtert. Das geht aus dem Badegewässer-Bericht 2006 der EU-Kommission hervor. Immerhin erfüllten aber noch immer 97 Prozent der 268 geprüften Badegewässer in Österreich die vorgeschriebenen EU-Mindeststandards und 81,7 Prozent sogar die freiwilligen höheren Qualitätsstandards.

Schlechte Badewasserqualität

Im aktuellen Bericht erhielten acht Badeteiche beziehungsweise Flussbäder der geprüften Gewässer die rote Karte, während im Jahr davor nur drei Flussbäder die Mindeststandards nicht erfüllt hatten. Nicht erfüllt werden die Qualitätskriterien von: Badeteich Poysdorf, Badesee Andau, Donau Weißenkirchen, Thiersee-West, Flussbad Langenlois, Donau Altenarm Weitenegg, Wallersee, Strandbad Seekirchen und Flussbad St. Ruprecht.

EU Wasserkriterien

Das Europäische Parlament hat im Jänner 2006 die Richtlinien geändert. Statt drei Kategorien - ausgezeichnet, gut und unbefriedigend - wird es in Zukunft vier geben. Allerdings unter der Bedingung, dass die Grenzwerte für diese Kategorie angehoben werden. Die EU rechnet damit, dass die neu vereinbarten Grenzwerte (für Darmenterokokken) die Gesundheitsgefährdung von Badenden von 12 auf 8 Prozent verringert.

Mögliche Erkrankungen

Bei den Krankheiten, die man sich beim Baden zuziehen kann, handelt es sich hauptsächlich um Atemwegs- und Verdauungskrankheiten. Fäkalcoliforme Bakterien zeigen an, ob fäkale Verunreinigungen bestehen. Enterokokken sind in der Wasserhygiene ebenfalls als Indikatorkeime für Fäkalverunreinigungen zu sehen. Heute stecken sich 12 von 100 Badegästen mit derartigen Krankheiten an. Wenn die neuen Normen in Kraft treten, soll sich das Risiko der Ansteckung im Vergleich zu heute um ein Drittel reduzieren.

Zerkariendermatitis (Badedermatitis)

In natürlichen Gewässern kann, gerade bei längeren Hitzeperioden die Zerkariendermatitis beobachtet werden. Zerkarien sind Larven von Saugwürmern, die in die Haut eindringen. Es entstehen Hautreizungen, die durch das wiederholte Eindringe hervorgerufen werden. Dazu zählt der starke Juckreiz, Hautrötungen an den Eindringstellen sowie Pappl- und Quaddelbildungen. Das ist zwar unangenehm, aber für den Menschen ungefährlich und harmlos. Durch Duschen und kräftiges Abreiben mit dem Badetuch kann das Risiko der lästigen Zerkariendermatitis vermindert werden.

Tourismus und Wirtschaft

Der Schutz der Seen bildet aber auch aus wirtschaftlicher Sicht einen wichtigen Schwerpunkt. Für den Tourismus sind die Badeseen eine wichtige Einnahmequelle. "Der Urlaub am See wird immer beliebter. Bereits 25 Prozent aller Sommergäste machen einen Sun-&-Beach-Urlaub an einem der heimischen Badeseen", weiß die Österreich Werbung zu berichten. (nia)