Afghanistan
Italienisches Unterhaus stimmt für Afghanistan-Einsatz
Linker Rand der Prodi-Koalition für kompletten Abzug
Rom - Eine große Mehrheit des italienischen Parlaments
hat für die weitere Teilnahme am NATO-Einsatz in Afghanistan
gestimmt. Die Abgeordneten des Unterhauses billigten am Mittwoch ein
Gesetz zur Finanzierung der Auslandsmission mit großer Mehrheit. Nur
einige Abgeordneten der radikalen Linken, die den Afghanistan-Einsatz
generell ablehnen, stimmten gegen das Gesetz. Der Text, der 488
Millionen Euro für Militärmissionen und die Zusammenarbeit mit 18
Ländern vorsieht, betrifft nicht den Irak. Prodi will die
italienischen Truppen von dort bis Oktober komplett zurückziehen. Italien beteiligt sich derzeit mit 1400 Soldaten an der
Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF). Von ihnen sind
1000 in Kabul und weitere 400 in Herat stationiert. Der Streit über
eine weitere Präsenz italienischer Soldaten in Afghanistan hatte die
Regierung von Romano Prodi tief gespalten. Die gemäßigten Teile der
Mitte-links-Regierung hatten sich für eine Aufstockung der Truppen
ausgesprochen, um den Abzug im Irak auszugleichen. Die am linken Rand
der Koalition stehenden Kräfte forderten einen kompletten Abzug der
Soldaten. Nun stimmten nur wenige dieser Abgeordneten gegen das
Gesetz.(APA)