New York (APA/dpa) - Der Weltsicherheitsrat hat nach gut zwei Monaten seine Beratungen über eine Iran-Resolution wieder aufgenommen. Das Gremium arbeitet an einem Entwurf, der bereits Anfang Mai von den USA, Frankreich und Großbritannien eingebracht worden war. Er fordert die Regierung in Teheran auf, die Uran-Anreicherung auszusetzen und vom Bau eines Reaktors abzusehen, der den Iran mit Plutonium versorgen würde. Der Text droht Teheran mit Sanktionen, sollte es den Forderungen innerhalb einer bestimmten Frist nicht Folge leisten.

Die Verhandlungen über den Resolutionsentwurf hatten am Dienstagabend begonnen und sollten am Mittwoch nach Auskunft von Diplomaten fortgesetzt werden. Die fünf ständigen Mitglieder des Rates, die USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China, sowie Deutschland hatten den Atomstreit mit dem Iran bei einem Treffen am 12. Juli in Paris an den Sicherheitsrat zurücküberwiesen. Zuvor hatten die sechs Länder vergeblich versucht, den Iran mit dem Versprechen technischer und materieller Unterstützung zur Aussetzung seiner Urananreicherung zu bringen.

US-Botschafter Bolton: Resolution vielleicht noch diese Woche

Eine Resolution des UNO-Sicherheitsrates zum iranischen Atomprogramm könnte noch in dieser Woche verabschiedet werden. Diese Hoffnung äußerte der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton, am Dienstag, nachdem die fünf Veto-Mächte und Deutschland ihre Beratungen über die Resolution begonnen hatten.

Eine erste Gesprächsrunde über die Resolution habe nun allerdings noch keine wesentlichen Ergebnisse gebracht, weil Russland und China noch nicht auf substanzielle Diskussionen vorbereitet gewesen seien, sagte Bolton. Eine weitere Runde sei für Mittwoch geplant.

Stopp der Uran-Anreicherung und Bau des Plutonium-Reaktors gefordert

Mit der Resolution soll der Iran aufgefordert werden, die Urananreicherung auszusetzen und den Bau des Plutonium-Reaktors in Arak zu stoppen. Sollte der Iran diesen Forderungen nicht Folge leisten, könnte der Rat später in einem weiteren Schritt Sanktionen verhängen. Solche Strafmaßnahmen werden von Russland und China aber bisher abgelehnt.

Die internationale Gemeinschaft befürchtet, dass der Iran den Bau von Atomwaffen betreibt. Der Iran erklärte dagegen, sein Atomprogramm diene ausschließlich der Energieerzeugung. Das Land habe zudem ein Recht auf eine eigene Uran-Anreicherung. (APA/Reuters)