4.335 Omnibusse sind in der vergangenen Woche im Rahmen eines internationalen Schwerpunkts auf Österreichs Straßen unter die Lupe genommen worden. Bei der Aktion der europäischen Verkehrspolizei (TISPOL) von 10. bis 16 Juli wurden 487 Kritikpunkte von Geschwindigkeitsübertretungen bis hin zu technischen Defekten festgestellt. Bei keinem der in- und ausländischen Lenker habe es eine Beeinträchtigung durch Alkohol oder Drogen gegeben, teilte das Innenministerium am Dienstag mit. Verstöße gegen das Strafrecht seien ebenfalls nicht aufgetreten.

2.371 der kontrollierten Busse - mehr als die Hälfte - kamen nicht aus Österreich. Bei diesen Fahrzeugen wurden 334 Schwachstellen - gut ein Drittel der Beanstandungen - vermerkt. Nummer Eins der Verstöße war die Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit (164 Fälle). Betroffen davon waren vor allem Lenker in Salzburg. 64 Fahrer - 41 davon waren mit einem ausländischen Fahrzeug unterwegs - wurden deshalb bestraft.

Schwere technische Mängel

Bei 162 Fahrzeugen - vor allem im Burgenland und in der Steiermark - wurden Missachtungen der Lenk- und Ruhezeiten festgestellt. Auch Verstöße gegen das Fremdenrecht (113 Fälle) wurden von den Polizeibeamten bemerkt. In sieben Fällen hat es Manipulationen an Kontrollgeräten gegeben.

41 Bussen - hauptsächlich aus dem Ausland - wurde die Weiterfahrt wegen schwerer technischer Mängel untersagt. Die dabei festgestellten Defekte reichten von durchgerosteten oder gebrochenen Fahrzeugrahmen über rissige oder geplatzte Bremsschläuche bis hin zu defekten Lenkungen. Beinahe funktionslose Bremsen hatte ein in der Steiermark aufgehaltener Bus aus der Türkei. Schwere Mängel an der Lenkung, eine Überladung mit 1.000 Kilogramm sowie eine Überschreitung der Fahrzeiten wurden ebenfalls festgestellt.

Die meisten Busse - 1.106 Fahrzeuge - wurden in Tirol überprüft. Auf Platz zwei und drei folgen Nieder- und Oberösterreich mit 833 bzw. 811 Kontrollen. In Wien wurden insgesamt 97 Busse begutachtet. Das Schlusslicht bildet Vorarlberg mit 59 Überprüfungen. Neben Österreich beteiligten sich an der Aktion auch Ungarn, Deutschland, Frankreich, Norwegen, Finnland, Zypern und die Schweiz. Gemeinsam mit den Nachbarländern werde es auch künftig gemeinsame, grenzüberschreitende Maßnahmen geben, sagte Innenministerin Liese Prokop (V). Unfälle sollen so bereits im Vorfeld verhindert werden. (APA)