Japan will das Wetter nicht nur für die kommende
Woche, sondern ganze 30 Jahre im Voraus wissen: Mit einem ehrgeizigen
Projekt sollen Taifune, Blizzards und Dürreperioden vorhergesagt
werden, wie ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums in Tokio am
Dienstag erklärte. Grundlage sind Berechnungen eines der schnellsten
Supercomputer der Welt, des Earth Simulator in Yokohama. Der Rechner
sammelt Daten wie Luftdruck, Luft- und Wassertemperaturen sowie
Meeresströmungen.
Frühzeitige Warnungen
Durch die Auswertung "können wir sehen, für welche Regionen ein
Risiko besteht, und uns Gedanken machen, welche Gegenmaßnahmen wir
ergreifen", sagte Ministeriumssprecher Tomonori Otake. Dank
frühzeitiger Warnungen könnten Regierungen dann noch vor dem
Eintreffen von Naturkatastrophen Hilfsmittel für potenziell
betroffene Gegenden zur Verfügung stellen.
Die geplante langfristige Vorhersage ist Teil eines Projekts des
Wissenschaftsministeriums in Tokio, Trends der globalen Erwärmung für
die nächsten 300 Jahre aufzuzeichnen. Der Start ist für den kommenden
Frühling geplant. Ein Budget ist noch nicht bekannt, die Kosten
könnten bei rund drei Milliarden Yen (21 Millionen Euro) pro Jahr
liegen. Der 350 Millionen Dollar teure Earth Simulator aus dem Jahr
2002 schafft pro Sekunde 35,6 Billionen Rechenvorgänge. (APA/AP)