Auf Grund eines fehlenden Stempels in seinem Pass durfte ein an einem Schlaganfall erkrankter Österreicher nicht aus der Türkei ausreisen. Trotz der Intervention des ARBÖ und der Einschaltung der Botschaft, wurde der Steirer an der Ausreise mit dem Krankenflugzeug gehindert. Der Verkehrsklub appellierte aus diesem Grund am Dienstag in einer Aussendung für mehr bürokratische Erleichterung in Notfällen.

Zur Vorgeschichte: Das Steirer Ehepaar, überzeugte Wohnwagenfahrer und Türkeiliebhaber, waren mit ihrem Fahrzeug in die Türkei gereist. Im Pass von dem Mann wurde sein Fahrzeug mit einem Stempel vermerkt. Hintergrund: Zahlreiche Türken aus Deutschland und Österreich fahren in ihr Heimatland, um dort ihr Auto zu verkaufen. Deshalb werden bei jeder Einreise, Fahrzeuge und Anhänger vermerkt, um diesen Trend zu verhindern.

Stempel fehlte

Während des Urlaubs erlitt der Mann einen Schlaganfall, die sofort herbeigeflogenen Verwandten (Sohn, Tochter und Schwiegersohn) schalteten den ARBÖ ein, da der Vater Mitglied bei dem Automobilclub ist. Die Ehefrau, der Sohn und der Schwiegersohn reisten mit dem Campingwagen zurück nach Österreich, die Ausreise wurde registriert. Der Erkrankte und seine Tochter warteten in der Zwischenzeit im Krankenhaus in Antalya auf den Abflug.

Als die beiden schließlich am Flughafen angekommen war, hieß es im Zollbüro, dass man eine Bescheinigung brauche, dass der Wohnwagen schon aus dem Land gebracht wurde. Der Hinweis, dass bereits alle Daten im Computer der Grenzstadt Ipsala stünden, in der die restliche Familie das Land verlassen hatte, half nichts. Der Zollbeamte verlangte den Stempel im Pass des Schlaganfallpatienten. Nach einigen Stunden Wartezeit und Gesprächen mit dem ARBÖ musste der Kranke wieder zurück in das Spital in Antalya gebracht werden.

Bis der Steirer - Tage später - aus der Türkei ausgeflogen werden konnte, mussten er und seine Tochter noch weitere bürokratische Hürden überwinden. Selbst als der ARBÖ dem Zoll in Antalya eine Kopie des Passes der Mutter zukommen ließ, in der die Ausreise mit dem Fahrzeug vermerkt war, blieb der Beamte eisern. Erst nachdem die Tochter völlig verzweifelt in Tränen ausbrach, ließ der Bürokrat sich erweichen. Der Steirer ist laut dem ARBÖ bereits wieder gesundet, in der türkischen Botschaft habe man sich für diesen Fall entschuldigt. (APA)