Vor der heutigen Entscheidung hatte die Stadtverwaltung zuletzt 2005 mit der Kampagne "Rote Karte für den Mist" zum Entsorgen der tierischen Hinterlassenschaften aufgerufen. "Hundstrümmerl bitte im Sackerl in den Mistkübel", hieß es dort auf der Karikatur eines in flagranti ertappten Vierbeiners. Magistratsmitarbeiter schwärmten damals auch zum Verteilen von Kotsackerln aus.
Ähnlich wurde auch schon in früheren Kampagnen agiert: Man appellierte meist an den guten Willen der Hundehalter, so etwa 1999, als ein Slogan affichiert wurde, der dem jetzt prämierten verblüffend ähnelt: "Jedes Gackerl g'hört ins Sackerl!"
Fähnchenaktion
Unkonventioneller waren die Aktionen der Stadtpsychologin Cornelia Ehmayer, die auf dem St.-Ulrichs-Platz in Neubau hunderte Hundehäufchen mit bunten Fähnchen verzierte, um so ein Problembewusstsein zu schaffen. Nach Ehmayers Angaben sei der Platz kurzfristig praktisch trümmerlfrei gewesen.
Sogar ein eigener "Hundstrümmerl-Beauftragter" wurde von der Stadt auf die Thematik angesetzt. In den 1990er Jahren betraute der damalige Bürgermeister Helmut Zilk (S) ÖVP-Gemeinderat Franz Karl mit der Mission. Dieser legte den Posten jedoch bald entnervt zurück. Bis heute ist Wien für Karl die "versch...enste Stadt Europas".
Maschinelle Berarbeitung
Für Aufsehen sorgte ein Projekt im Bezirk Wieden, bei dem Langzeitarbeitslose auf die Hundeausscheidungen angesetzt wurden. Und auch maschinell wurden der Hundekot schon bearbeitet: 1989 wurde in Wien der aus Frankreich stammende "Dogofant" getestet, doch das mit einer Saugvorrichtung ausgestattete Motorrad erwies sich als Fehlschlag. Die Wiener "Würsteln" seien weicher als jene in Paris, hieß es damals. Andere Geräte erwiesen sich als unwirtschaftlich.