Wien - Der WWF warnt die österreichische Bundesregierung, dass die Verpflichtungen des Kyoto-Abkommens gegenüber der EU mit der jüngsten Einigung zum CO2-Emissionshandel für die Jahre 2008 bis 2012 nicht erfüllt würden, zumal die Regierung die CO2-Emissionen nur auf dem Stand von 2004 einfrieren wolle. Das Protokoll sieht hingegen vor, dass das CO2-Budget der österreichischen Unternehmen bis 2012 um 25 Prozent gesenkt werden muss. Der WWF forderte daher am Montag in einer Presseerklärung die Rücknahme des Beschlusses und die Reduzierung des CO2-Budgets auf das vereinbarte Maß.

"In Österreich ist derzeit jede vierte Tonne CO2 zu viel", rechnet der WWF-Klimaexperte Markus Niedermayer. "Wenn Österreich das Erreichen der Kyoto-Ziele der EU gefährdet, sabotiert Österreich damit auch die internationalen Klimaschutzverhandlungen mit den aufstrebenden Wirtschaftsnationen China und Indien", berichtet er weiter.

Wenn der CO2-Ausstoß nicht gesenkt wird, erwarten Klimaexperten einen Anstieg der Durchschnittstemperatur um zwei Grad Celsius bis 2012. Für Österreich prognostizieren die Experten den Anstieg der Schneegrenze, das völlige Abschmelzen der Gletscher, verstärkte Hochwassergefahr oder Bergstürze. (APA)