Coswig - In Sachsen hat am Samstag der umfangreichste
Gentest der deutschen Polizeigeschichte begonnen. Bis Sonntag sind
3.108 Männer im Alter zwischen 25 und 45 Jahren aufgerufen, ihre
Speichelprobe abzugeben. Gesucht wird ein Mann, der im September 2005
und im Jänner 2006 im Raum Dresden ein neun- und ein elfjähriges
Mädchen vergewaltigt hatte. Die einzige eindeutige Spur ist eine
übereinstimmende DNA an beiden Tatorten. Eine Woche später sind in
Dresden weitere 3.129 Männer zum Test gebeten.
Bereits eine Stunde vor dem offiziellen Testbeginn um 9.00 Uhr
hätten sich in Coswig bei Dresden zahlreiche Freiwillige eingefunden,
sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes der dpa. Ihren Angaben
zufolge soll der Test an beiden Tagen bis 18.00 Uhr dauern.
Bisher größter DNA-Reihentest
Einen derart umfassenden DNA-Reihentest hat es in Deutschland noch
nicht gegeben. Im Extremfall könnten bis zu 100.000 Proben fällig
werden. Die Ermittler wollen den Kreis der zu testenden Menschen nach
und nach erweitern, falls sich kein schneller Erfolg einstellt. Bei
den bisherigen Ermittlungen wurden die Alibis von rund 3.500 Personen
überprüft und mehr als 1.000 Männer durch einen DNA-Vergleich als
Täter ausgeschlossen. (APA/dpa)