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Foto: APA/ Breloer
Luchon/Frankreich - Die lange Pyrenäen-Etappe der Tour de France hat den Kletter-Spezialisten alles abverlangt, doch Erholung war am Tag darauf nicht möglich. Das Feld jagte am Freitag mit einem enorm hohen Schnitt Richtung Carcassonne. "Ich bin sehr müde, aber es wird den anderen auch nicht besser gehen", sagte Georg Totschnig nach der Fahrt über fünf lange Anstiege. Mit einem Rückstand von insgesamt 6:47 Minuten auf Spitzenreiter Floyd Landis ist der starke Bergfahrer nicht dort, wo er gehofft hatte, hat aber nun vielleicht mehr Freiheiten auf der Jagd nach einem Etappensieg.

Totschnig hatte nach knapp 50 von insgesamt 60 Kilometern Kletterei den Anschluss an die Besten verloren. "Ich kann mir nichts vorwerfen, es hat eben nicht gereicht", erklärte der Tiroler, für den der angepeilte Top-5-Rang in der Gesamtwertung vorerst in weite Ferne gerückt ist. Und der sich nun neue Ziele setzt. Denn Siebenter sei er bei der Tour schon gewesen, er setze sich auch selbst immer höhere Ziele.

"Ich habe jetzt sicher mehr Möglichkeiten, auf einer schweren Etappe wegzufahren. Es wäre lässig, wenn ich in den Alpen einen guten Tag erwische und die richtige Gruppe", meinte der Etappensieger von 2005 im Hinblick auf die drei Alpenetappen von Dienstag bis Donnerstag.

An der Spitze der 93. Tour führt seit Freitag Floyd Landis mit seinem Phonak-Team das Kommando. Der 30-Jährige trägt als fünfter US-Amerikaner das Gelbe Trikot. Nach drei Jahren als Helfer von Lance Armstrong (2002 bis 2004) wollte der Radprofi aus Pennsylvania, der in den Bergen und im Zeitfahren seine Stärken hat, endlich auf eigene Rechnung fahren. Nach den Pyrenäen ist er der Topfavorit für die Nachfolge des Seriensiegers Armstrong.

Ob er allerdings seine Karriere 2007 auf gleich hohem Niveau fortsetzen kann, steht in den Sternen. Denn Landis erhält im August ein künstliches Hüftgelenk. Eine schlecht ausgeheilte Verletzung vom Jänner 2003 hatte Knochenschwund zur Folge. Eine Einschränkung in der aktuellen Tour befürchtet der Gewinner von Paris-Nizza jedoch nicht. "Es ist ein langsamer Prozess, es wird bis zum Ende der Tour keine dramatischen Konsequenzen haben." (APA)