Wien - Die SPÖ schießt sich immer mehr auf ÖBB-Chef Martin Huber ein. Jüngster Vorwurf: Eine schlechte Optik bei der Betreuung einer Liegenschaft in Wien. Laut einem Bericht des "WirtschaftsBlatt" (Donnerstag-Ausgabe) zeichnet die Ehefrau des Bahnchefs, Birgit Huber-Lipp, unter anderem für die Projektentwicklung der 25 Mio. Euro schweren Immobilie Schillerplatz 4 in Wien verantwortlich, die im Eigentum der Telekom Austria steht.

Telekom-Vorstand Rudolf Fischer wiederum ist ÖBB-Aufsichtsrat und soll nach Angaben der SPÖ mit der Familie Huber gut befreundet sein. Darüber hinaus ist die Frau des Telekom-Vorstands Birgit Fischer-Drapela in der Unternehmenskommunikation der ÖBB beschäftigt.

SP-Justizsprecher Hannes Jarolim will nun mit einer Parlamentarischen Enquete Licht in die Angelegenheit bringen. "Die bei den ÖBB herrschende Situation und die Aktivitäten von Huber, (ÖBB-Aufsichtsrat, Anm.) Fredmund Malik und viele andere sind für ein öffentliches Unternehmen unakzeptabel. Es besteht dringender Handlungsbedarf - auch auf parlamentarischer Ebene", so Jarolim am Donnerstag in einer Aussendung. Er betonte, dass Huber-Lipp "vorher nie als Immobilienexpertin tätig war".

Die Schillerplatz 4 ProjektentwicklungsgmbH wurde laut Zeitungsbericht erst im März dieses Jahres gegründet. Frau Huber-Lipp ist demnach davor in keiner Funktion im Firmenbuch eingetragen gewesen.

Dass die Projektentwicklungsgesellschaft „Schillerplatz 4“ die Verwertung der auf 25 Mio. Euro geschätzten Nobelimmobilie abwickelt, bestreitet Rudi Fischer. Er sei in TA-Immobiliengeschäfte nicht eingebunden, das mache TA-Finanzchef Stefano Colombo. (APA/red)