Der japanische Tüftler Takamichi Nakamoto hat ein Gerät entwickelt, das Gerüche aufnehmen, analysieren und reproduzieren kann. Mithilfe von 15 Sensoren wird der registrierte Duft in seine Grundbestandteile zerlegt und das Ergebnis digital gespeichert. Anhand dieses erstellten Rezepts kann Nakamotos Apparatur den Geruch anschließend wieder zusammengestellen, indem 96 verschiedene Chemikalien im richtigen Verhältnis gemischt werden, berichtet die Japan Times.

Vision

Die Vision des Erfinders ist, dass Düfte künftig per Handy verschickt werden können. Passende Anwendungsbeispiele hat er auch parat. Im Lebensmittelhandel könnte anhand des verschickten Geruchs die Frische von Fisch auch aus der Ferne beurteilt werden. Im Onlinehandel sieht Nakamoto Potenzial bei Blumen- oder Parfumhändler, die Vorabproben ihrer Düfte via Handy an den Käufer bringen. Schließlich könnte jedermann mit dem Geruchsrecorder Düfte einfangen und sozusagen als Souvenir von einem Urlaub oder schönem Erlebnis mitnehmen.

Unhandlich

Derzeit ist das Gerät mit den Maßen von einem Meter mal 70 Zentimetern noch eine ziemlich unhandliche Maschine. Nakamoto ist jedoch schon damit beschäftigt, sie zu miniaturisieren. Der schwierigste Teil der Konstruktion seien die Sensorchips gewesen, die das Aroma in die digitale Duftformel umwandeln sollen, so Nakamoto. Der nächste Schritt in der Entwicklung soll die Ausweitung des Gruchsangebots sein, denn bislang ist die elektronische Nase auf fruchtige Gerüche spezialisiert. Laut Nakamoto sei jedoch jede Aromarichtung machbar, vom Fischgestank bis zum Benzingeruch.

Ähnlich

Vor kurzem stellte das japanische Telekom-Unternehmen NTT DoCoMo ein ähnliches System vor, mit dem in Kinos Filme duftmäßig untermalt werden. Dabei wurden Aromaabsorber unter den Sitzen der Zuschauer installiert. Bei einigen Szenen des Hollywood-Streifens "The New Yorld" wurden zum Film passende Gerüche abgegeben.(pte)