Die neue Coca Cola-Kampagne "Happiness Factory"

Foto: Coca Cola
Foto: Coca Cola

Voll farbenfroher Visuals ging der Coca-Cola-Werbespot "Happiness Factory" ("Glücksfabrik") in Österreich auf Sendung, Auftakt der neuen, globalen Werbekampagne "The Coke side of life".

Sie soll an das erinnern, was Coca-Cola ausmacht: eine Form des Glücks, die für jeden zu haben ist, sagt Tom Del- forge, Coca-Colas Kommunikationsdirektor für Zentraleuropa. Soll die weltweite Kampagne auch gegen politische Imageprobleme helfen? Das ist nicht der Zweck, verneint er.

"Killer Coke"

Coca-Cola soll nicht reagiert haben, als Mitarbeiter in kolumbianischen Abfüllanlagen von Todesschwadronen umgebracht, entführt und eingeschüchtert wurden. Weiters soll Coca-Cola in indischen Orten lebensbedrohliche Wasserknappheit hervorgerufen haben. Coca-Cola weist das zurück: Für Gewaltverbrechen in Kolumbien sei der Bürgerkrieg verantwortlich, für Wassermangel in Indien die Trockenperiode.

Der größte Gegner der "Coke side of life" ist US-Aktivist Ray Rogers mit seiner Anti-Coke-Kampagne "Killer Coke". Sie präsentiert laufend angebliche Beweise der Schuld von Coca-Cola. Der Konzern indes beruft sich auf Untersuchungen, die seine Unschuld untermauern.

Doch die Anschuldigungen stoßen bei Studentenunionen auf fruchtbaren Boden. Mehr als 20 Hochschulen in den USA haben Coca-Cola von ihrem Gelände verbannt. Seit Kurzem beginnen auch Hochschülerschaften in Deutschland mit Kampagnen gegen den Konzern.

Untersuchung

Gerade läuft eine Untersuchung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die mögliche Missstände in Kolumbien aufklären soll. Ray Rogers erwartet keine objektiven Ergebnisse, da sich die ILO und die Coca-Cola Company Mitarbeiter teilten. Für Cola-Mann Delforge noch kein Grund, an der Integrität der ILO zu zweifeln: Da Aktivisten eigene politische Ziele verfolgten, sähen sie sie eine Beurteilung erst als fair an, wenn sie ihre Vorwürfe bestätigt.

Für Delforge steht das Unternehmen mit "the Coke side of life" für die positive Seite des Lebens, auf der man tut, was richtig ist. Nur wenn das auch für seinen Konzern gilt, braucht die berühmteste Marke der Welt keinen dauerhaften Imageschaden fürchten. (Katharina Sporrer/DER STANDARD; Printausgabe, 13.7.2006)