"Wir haben bereits im Jänner einen Entschließungsantrag eingebracht, für den lange Zeit seitens der Bundesregierung keinerlei Interesse bestand. Jetzt liegt endlich einer am Tisch, aber darin sind wichtige Dinge nicht enthalten", bemängelte Stadlbauer. Die Frauenpolitikerin forderte abermals eine 30-tägige "Stabilitätsfrist" für die betroffenen Frauen. In dieser Zeit sollten diese die Möglichkeit erhalten, im Land zu bleiben, Ruhe zu finden und nicht unter Druck gesetzt zu werden. "Nach dieser Zeit ist die Bereitschaft, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, sicherlich viel höher", so Stadlbauer.
Außerdem trat die SP-Abgeordnete für eine Krankenversicherung von Menschenhandel-Opfern ein. Allein in Wien leben derzeit 7.000 Personen, die aus ihren Heimatländern, darunter Rumänien, Moldawien, Ukraine und afrikanische Staaten, nach Österreich gelockt und zur Prostitution gezwungen worden sind bzw. in andere EU-Staaten weitergeschleust werden. Stadlbauer: "Die Ärzte helfen freiwillig - das ist kein Zustand. Wir brauchen auch viel mehr Ressourcen bei der Betreuung der Frauen, vor allem im Westen Österreichs."
Für Jarolim ist organisierter Menschenhandel "ein absolutes Horror-Regime", unter dem sogar die Familienmitglieder der Opfer enorm zu leiden hätten. "Wir haben gehofft, dass das Thema im Rahmen der EU-Präsidentschaft Österreichs behandelt wird, aber es wurde verschwiegen." Der aktuelle Antrag der Regierung sei ein "ineffizientes Übereinkommen" und ein "liebloser Akt, der einfach abgehandelt werden soll", so Jarolim.
ÖVP verweist auf Fortschritt