Als Extrembeispiel für katastrophale Haftbedingungen wurde die Polizeistation der Küstenstadt Durres beschrieben. Dort seien die Zellen "völlig überfüllt, bei entsetzlichen sanitären Verhältnissen, großer Hitze und hoher Feuchtigkeit. Die Inhaftierten hatten weder Matratzen noch Decken und kaum Ausgang. Manche Personen waren dort bis zu vier Jahre lang festgehalten", heißt es in dem Bericht, der nach Inspektionsvisiten entstand. Die Regierung in Tirana hat Reformen versprochen und eine Untersuchung der erwähnten Fälle von Folter und menschenunwürdiger Behandlung zugesichert.
Europa
Europarat prangert Polizei-Folter in Albanien an
Kritik auch an Haftbedingungen - Regierung in Tirana sicher Untersuchung zu
Straßburg - Das Anti-Folterkomitee des Europarates hat
der Polizei in Albanien Folter und schwere Misshandlungen von
Festgenommenen vorgeworfen. Besonders brutal seien die "Falaka"
genannten Schläge auf Fußsohlen und Handflächen, heißt es in einem
Bericht des Komitees, der am Mittwoch in Straßburg veröffentlicht
wurde. Die Regierung in Tirana wurde aufgefordert, Polizeibeamte zur
Einhaltung der Grundrechte zu ermahnen und sicherzustellen, dass sie
keine übermäßige und unnötige Gewalt anwenden.
Das Anti-Folterkomitee besucht turnusmäßig Polizeistationen,
Haftanstalten und psychiatrische Kliniken in den 46 Mitgliedsländern
des Europarates. Die Überbelegung von Haftanstalten ist ein
chronisches Problem der meisten Länder Europas. (APA/dpa)