Wien - Die Gemeinschaft der Kärntner Slowenen, die dritte und kleinste der drei Minderheitenvertretungen Kärntens, bedauert das Scheitern des neuen Volksgruppengesetzes. Gemeinschafts-Obmann Bernard Sadovnik befürchtet nun eine "beinharte Wahlauseinandersetzung mit dem Volksgruppenthema". "Es wird einen immensen Schaden für die Sprache und die Volksgruppe geben", so Sadovnik am Mittwoch gegenüber der APA.

Grund für das Scheitern der angestrebten neuen Ortstafelregelung ist für Sadovnik, "dass zwei von drei Organisationen (der slowenischen Volksgruppe, Anm.) ein klares Nein sagen". Damit gemeint sind der Rat der Kärntner Slowenen und der Zentralverband Slowenischer Organisationen. Sadovnik bedauert das und steht weiterhin zum mit der Regierung vereinbarten Kompromiss: "Auch für uns war das nicht das Optimale, aber eine Lösung mit der wir leben könnten."

Vertretung gefordert

Außerdem fordert Sadovnik nun die Schaffung einer verfassungsrechtlich abgesicherten Vertretung der slowenischen Minderheit in Kärnten. Ein wesentliches Problem sei zuletzt nämlich gewesen, dass die Volksgruppe nicht mit einer Stimme gesprochen habe.

Hintergrund: Seit der Abspaltung der Gemeinschaft vom Rat der Kärntner Slowenen gibt es in Kärnten drei Slowenen-Organisationen. Gemeinsame Gremien gibt es allerdings lediglich zwischen dem Rat und dem Zentralverband (den so genannten "Koordinationsausschuss") und zwischen Zentralverband und Gemeinschaft ("Verbindungsausschuss"). Die Aufnahme der Gemeinschaft in den Koordinationsausschuss wird laut Sadovnik vom Rat blockiert. (APA)