Die Kartellwächter in Deutschland können sich bereits bei Anteilskäufen unter 25 Prozent einschalten, wenn der Verdacht besteht, dass der Verbund einen "wettbewerbsrechtlich erheblichen Einfluss" ausüben könnte. Eine Voranfrage der Hersteller bei den Kartellwächtern habe es bisher nicht gegeben, hieß es aus der Behörde.
GM-Boss Rick Wagoner und Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn müssen damit bei ihren am Freitag beginnenden Verhandlungen über ein Dreierbündnis, das die globale Autoindustrie neu ordnen könnte, auch kartellrechtliche Fragen einbeziehen. Der Verbund der drei Autoproduzenten käme auf einen Autoabsatz von knapp 15 Millionen Autos und einen Marktanteil von weltweit rund 25 Prozent.
Knallharte Rivalen
Auch in Westeuropa mit einem Marktanteil von mehr als 23 Prozent und in Deutschland mit etwa 18 Prozent wäre das Bündnis auf Anhieb neuer Platzhirsch. Der oberste Arbeitnehmervertreter von GM in Europa, Klaus Franz, hatte bereits vor massiven Überschneidungen von Renault und der wichtigsten GM-Tochter Opel in Europa gewarnt. Renault und Opel seien in Westeuropa "knallharte Rivalen" und würden in den gleichen Segmenten um die gleichen Kunden wetteifern, hatte er am Wochenende in einem "Handelsblatt"-Interview gewarnt.