Ein Treiber für die Konsolidierung in der Branche sei dies zwar nicht, sagte Kurt Oswald vom Beratungsunternehmen A.T.Kearney. Es sei allerdings ein Faktum, dass Unternehmen, die unter Kostendruck stehen, meist auch in einer Konsolidierungsphase sind.
Was Oswald am meisten erstaunt: Dass etwa 35 Prozent der Unternehmen gar keine Pläne haben bezüglich Streuung oder Absicherung des Risikos aufgrund gestiegener Rohstoff- und Energiepreise. "Unternehmen in Deutschland sind da weiter. Im Gegensatz zu Österreich gibt es dort auch entsprechende gesetzliche Regelungen", sagte Oswald bei der Präsentation der Studie "Risikomanagement im Rohstoffeinkauf: Ungenützte Potenziale für Österreichs produzierende Industrie".
Sieben Branchen besonders betroffen
Der Studie zufolge, die A.T.Kearney in Zusammenarbeit mit dem Institut für Unternehmensführung der WU Wien erstellt hat, belief sich die Kostenbelastung aufgrund gestiegener Rohstoff- und Energiepreise im Zeitraum 2003 bis 2005 auf 3,7 Mrd. Euro. 70 Prozent davon entfielen im Wesentlichen auf sieben Branchen: Metallerzeugung und -verarbeitung, Papierindustrie, Chemieindustrie, Glas, Steine und Erden, Maschinenbau, Elektronik und Energietechnik sowie Autozulieferindustrie (siehe Grafik). Metalle haben sich seit Beginn 2003 jährlich um etwa 29 Prozent verteuert, Energie um etwa 20 Prozent. Dass ein Unternehmen wie die Voest unter diesen Bedingungen heuer dennoch ein Rekordergebnis präsentieren konnte, führen die Studienautoren unter anderem darauf zurück, dass der Linzer Stahlkocher über eine lange Wertschöpfungskette verfügt, die bis zur Belieferung der Autoindustrie mit Türsystemen geht.