Die Ausnahmegenehmigung für Probefahrten von Magna Steyr mit 180 km/h auf dem Autobahnabschnitt - von Mooskirchen bis Lieboch - auf der steirischen Südautobahn (A2) wurde bis zum 31. Jänner 2007 verlängert. Das teilten Vertreter von Magna Steyr und der Asfinag am Dienstag mit, bereits am Montag war ein entsprechender Entschluss in der steirischen Landesregierung gefallen. Um die Sicherheit für Autofahrer sowie Testfahrer zu garantieren, wird eine Verkehrstelematikanlage installiert. Diese kann wahrscheinlich bereits im Oktober diesen Jahres in Betrieb genommen werden.

Zehn Kameras

Die Verkehrstelematikanlage besteht aus zehn Kameras, die entlang der Teststrecke installiert werden. Mit ihrer Hilfe können die Testfahrer visuell sowie akustisch gewarnt werden, wenn sich andere Fahrzeuge vor ihnen befinden. Zur weiteren Sicherheit sind die Testfahrzeuge beschriftet und mit gelb-roten Blinkleuchten ausgestattet. Die Probefahrten sind zudem zeitlich limitiert: Montag bis Freitag von 7.00 bis 19.00 Uhr.

Weiters werden Polizei bzw. Straßenmeisterei vorher von Testfahrten, die nur bei guter Sicht und trockenen Straßen durchgeführt werden dürfen, informiert. "Bei ungünstigen Bedingungen wird die Testfahrt umgehend abgebrochen", erklärte Bernd Oberzaucher von Magna Steyr.

Drei Fahrstreifen

Im Auftrag der Steiermärkischen Landesregierung wurde ein Verkehrssicherheitsgutachten über die Strecke zwischen Mooskirchen und Lieboch erstellt. Die Lage der Teststrecke ist insofern günstig, da drei Fahrstreifen vorhanden sind, wenig Verkehr herrscht und es im vergangenen Jahr nur einen einzigen Unfall mit Personenschaden gab, sagte Univ.-Prof. Ernst Pfleger, Sachverständiger für Verkehrssicherheit und Unfallforschung.

"Magna Steyr ist gesetzlich sowie vertraglich verpflichtet, solche Testfahrten durchzuführen", so Ernst Oberzaucher. Magna Steyr beschäftigt derzeit acht Testfahrer, die Fahrkenntnis- bzw. verkehrspsychologischen Tests unterzogen worden sind. Und bis jetzt gab es, laut Harald Dirnbacher, Pressesprecher der Asfinag, "keinen einzigen Unfall bei den Probefahrten". Peter Weiss von der Steiermärkischen Landesregierung - Leiter der Fachabteilung Verkehrsrecht - erklärte, dass die Testfahrten evaluiert würden. Deshalb könne es auch eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigung auf bis zu zwei Jahren geben.

Auch zur Frage Tempo 160 auf Autobahnen nahm Univ.-Prof. Pfleger Stellung: "Generell spreche ich mich nicht gegen Tempo 160 aus. Aber nur wenn es die Verkehrs- bzw. Informationsdichte und die Strecke zulassen." (APA)