London - Liverpool ohne die von den Beatles weltberühmt gemachte Penny Lane? Zum Ärger der Fans sowie der britischen Tourismusbranche wollte eine Lokalpolitikerin die Umbenennung der Straße durchsetzen. Nach einem Sturm der Entrüstung gab sie am Montag klein bei und zog ihren Antrag an das örtliche Parlament zurück.

Der Namensgeber Rollen im Sklavenhandel

Allerdings könnte das Straßenschild der Penny Lane in absehbarer Zeit durch eine kleine Anschlagtafel ergänzt werden, die auf den Namensgeber James Penny und dessen Rolle im Sklavenhandel hinweist. Dies sieht der am Montag vorgestellte neue Vorschlag der Stadträtin Barbara Mace von der Liberaldemokratischen Partei vor.

Mit Blick auf den 200. Jahrestag der Abschaffung des Sklavenhandels hatte Mace die Umbenennung von sieben Liverpooler Straßen verlangt. Ähnlich wie die Penny-Gasse sind sie nach Personen benannt, die einst vom Sklavenhandel profitierten. Nun will Mace nur noch erreichen, dass Hinweistafeln auf die Herkunft der jeweiligen Namen aufmerksam machen.

Beatles-konnotiert

Mace räumte ein, dass selbst die afrikanischstämmige Gemeinde in Liverpool nicht für eine Umbenennung der Penny Lane gewesen sei. Zu den lautstarken Gegnern ihres Antrags hatte der Beatles-Historiker Phil Coppell gehört: "Die Penny Lane ist auf das Engste mit den Beatles verbunden und Teil des stolzen musikalischen Erbes Liverpools und ganz Großbritanniens", erklärte er. "Sie umzubenennen wäre eine große Albernheit."

Der von Paul McCartney und John Lennon geschriebene Song "Penny Lane" war im Februar 1967 zusammen mit "Strawberry Fields Forever" - ebenfalls inspiriert durch Liverpool - als Single mit zwei A-Seiten veröffentlicht worden. Aufgenommen wurde "Penny Lane" von den Beatles in ihrem Studio in der ebenfalls weltberühmt gewordenen Londoner Abbey Road. (APA/dpa)