Wien - Das Werk des in der Fachwelt in einem Atemzug mit Albert Einstein genannten, aber in der Öffentlichkeit weniger bekannten österreichischen Mathematikers Kurt Gödel rückt für etwa einen Monat im "math.space" im Wiener MuseumsQuartier in den Mittelpunkt des Interesses. Die Ausstellung "Gödels Jahrhundert" läuft von 11. Juli bis 6. August.

"math.space"-Betreiber Rudolf Taschner, der die Schau gemeinsam mit seinem Mathematiker-Kollegen Karl Sigmund organisiert, hat sich hohe Ziele gesteckt. "Ich möchte das Werk Gödels so weit herunterbrechen, dass es jeder versteht", so Taschner gegenüber der APA. Neben Vorträgen und Workshops im "math.space" zeigt die Schau vor allem Fotos und Dokumente aus Gödels Wiener Zeit in den späten 20er und frühen 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Auch seine Zeit in Princeton wird beleuchtet.

"Unvollständigkeitssatz"

Zu den wichtigsten Werken des am 28. April 1906 geborenen Wissenschafters zählt der so genannte "Unvollständigkeitssatz". Darin räumt Gödel - vereinfacht gesagt - mit der Idee auf, dass in der Mathematik alles bewiesen werden kann. Gödel war auch an Physik und Philosophie interessiert und in den "Wiener Kreis" von Naturwissenschaftern und Philosophen eingebunden.

1938 verlor er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten seinen Posten an der Universität Wien, 1940 verließ er seine Heimat und landete nach mehreren Umwegen in den USA. Am 14. Jänner 1978 starb er in Folge psychischer Probleme in Princeton an Unterernährung. (APA)