London - Der mutmaßliche Anführer der Selbstmordattentäter von London, Mohammed Sidique Khan, hatte laut Medienberichten Kontakte zu zwei britischen Selbstmordattentätern, die 2003 bei und nach einem Anschlag in Israel ums Leben kamen. Khan habe Omar Khan Sharif gekannt, der sich 2003 vor einer Bar in Tel Aviv in die Luft sprengte und drei Menschen mit in den Tod riss, berichtete der Sender BBC am Sonntag unter Berufung auf einen Dokumentarfilm über die britischen Selbstmordattentäter.

Außerdem kannte Khan demnach Asif Mohammed Hanif, der das Attentat gemeinsam mit Sharif verüben wollte, dessen Sprengstoffgürtel jedoch nicht zündete. Sharif floh und wurde einige Tage später an einem israelischen Strand tot aufgefunden.

Dokumentation

In der BBC-Dokumentation mit dem Titel "Die ersten britischen Selbstmordattentäter", der am Dienstagabend im Programm BBC 2 ausgestrahlt wird, berichtet der Geschäftsmann Kursheed Fiaz aus Manchester von Begegnungen mit den drei Männern. Er habe Khan, der sich am 7. Juli 2005 an der Londoner U-Bahn-Station Edgware Road in die Luft sprengte, seit 2001 vier- bis fünfmal getroffen. Khan sei erst von Sharif begleitet worden, später dann von Hanif. Die Männer hätten junge, gläubige britische Moslems rekrutieren wollen, um sie in pakistanische, syrische oder afghanische Ausbildungslager zu schicken. Fiaz sagte, er habe sich nach den Anschlägen von Tel Aviv nicht bei der Polizei gemeldet, weil Hanif und Sharif tot waren. Er habe erst nach den Londoner Anschlägen bemerkt, wer Mohammed Sidique Khan gewesen sei.

Der Zeitung "Sunday Times" zufolge deuten die Kontakte zwischen den Selbstmordattentätern darauf hin, dass Khan bereits hinter dem Anschlag von Tel Aviv gesteckt haben könnte. Dafür spreche auch, dass der Brite pakistanischer Herkunft zwei Monate vorher zu einem eintägigen Besuch nach Israel gereist sei, berichtete das Blatt unter Berufung auf die israelische Polizei. (APA)