Podgorica - Rund 400 Häftlinge in zwei Gefängnissen in Montenegro sind am Samstag in einen Hungerstreik getreten. Sie begründeten die Protestaktion mit einem Wortbruch der Behörden. Diese hätten nicht wie versprochen als Gegenleistung für ein positives Votum beim Unabhängigkeitsreferendum im Mai ihre Strafen reduziert. Die Gefängnisbehörden bestätigten den Hungerstreik in den Haftanstalten in Spuz bei Podgorica und Bijelo Polje im Nordosten des Landes. Sie wiesen jedoch die Darstellung zurück, sie hätten den Gefangenen eine Verringerung der Strafen um 40 Prozent versprochen, wenn sie für die Unabhängigkeit stimmen würden. An dem Referendum am 21. Mai hatten sich etwa 3.500 Häftlinge beteiligt. 3.200 von ihnen stimmten für die Unabhängigkeit, nur 300 votierten für die Beibehaltung der Union mit Serbien. (APA/AP)