Beit Lahija - Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas hat den am Samstag erfolgten Abzug der israelischen Armee aus der Stadt Beit Lahiya im nördlichen Gazastreifen als "Sieg" gefeiert. Ein Sprecher der Essedin-el-Kassam-Brigaden sagte vor der Presse in Beit Lahiya, Israels dreitägige Offensive in der Stadt sei "gescheitert". Der vor knapp zwei Wochen verschleppte israelische Soldat sei nicht befreit worden, und es seien doppelt so viele Raketen auf südisraelisches Gebiet abgefeuert worden wie vor dem Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen.

Der Sprecher kündigte an, der palästinensische Widerstand und insbesondere die Essedin-el-Kassam-Brigaden würden einer andauernden israelischen Offensive weiterhin standhalten. Während der improvisierten Pressekonferenz war er von von vermummten Kämpfern umringt, die mit Kalaschnikow-Gewehren und Raketenwerfern bewaffnet waren.

Der bewaffnete Arm der Hamas hatte sich ebenso wie die Volkswiderstandskomitees und die Armee des Islam zu der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Shalit am 25. Juni bekannt. Am Freitag hatte die Hamas erklärt, Shalit werde gemäß islamischen Grundsätzen gut behandelt. Die israelische Offensive im Gazastreifen erschwere jedoch Verhandlungen für eine friedliche Lösung.

In Beit Lahiya hatte die israelische Armee im Zuge ihres Vormarschs drei ehemalige jüdische Siedlungen wieder besetzt, die vor zehn Monaten geräumt worden waren. Der Generalstab vermutete, dass von dort aus israelische Ziele mit Raketen beschossen wurden. Bei den Kämpfen in Beit Lahiya waren mehrere Palästinenser getötet worden. (APA)