Salzburg - Rauris im Salzburger Pinzgau und Flattach im Kärntner Mölltal sind in den nächsten drei Jahren im Blickpunkt der meteorologischen Forschergemeinde. "Zwei Alpentäler, zwei Geschichten" nennt sich ein Projekt von Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), das bei den zurzeit stattfindenden Rauriser Wissenschaftstagen vorgestellt wurde.

Erfahrungen der Vergangenheit

"Nachdem wir uns in den vergangenen Jahren die Klimaentwicklung des gesamten Alpenbogens angesehen haben, wollen wir nun sehr lokale Unterschiede untersuchen", erläuterte Reinhard Böhm von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik im Gespräch mit der APA. Über den Blick in die Vergangenheit sollen auch Antworten auf die Fragen nach einer künftigen Entwicklung des Klimas erleichtert werden. "Wir wollen aus den Erfahrungen der Vergangenheit für die Zukunft lernen", sagte Böhm.

Schwerpunkte

Rauris und Flattach liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt, unterscheiden sich aber beim Wetter und Klima auf Grund ihrer Lage nördlich bzw. südlich des Alpenhauptkamms sehr stark. Auch die wirtschaftliche Entwicklung der Täler ist kaum vergleichbar: Flattach verlagerte seinen Schwerpunkt von der Land- und Forstwirtschaft schon früh hin zum klassischen Tourismus mit einem Gletscherskigebiet. Außerdem wird die Wasserkraft intensiv genutzt. Rauris hat eine lange Vergangenheit als Bergbaugemeinde und setzt heute als Ort im Nationalpark Hohe Tauern auf sanften, naturverträglichen Tourismus, schilderte Böhm.

Wetterextreme

Die Forscher wollen nun in den nächsten zwei Jahren herausfinden, wie sich Klima und Wetterextreme in der Vergangenheit entwickelt und wie die Menschen auf neue Situationen reagiert haben. Dabei soll auch der Einfluss des Klimas auf die wirtschaftliche Entwicklung untersucht werden. Außerdem soll herausgefunden werden, wie sich Muren, Gletscherrückgang oder Überschwemmungen ausgewirkt haben. (APA)