Seoul - Nordkorea hat mit seinen in dieser Woche
getesteten Raketen nach Darstellung eines Diplomaten niemanden
angreifen wollen. Vielmehr seien die Tests als erfolgreiches Projekt
betrachtet worden, das die Nation noch stolzer mache, zitierte die
südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag den Nordkoreaner
Choe Myong Nam. "Von einem internationalen Standpunkt aus gesehen,
ist es nicht fair, festzulegen, wer etwas darf und wer nicht." Das
gelte auch für den Besitz von Atomwaffen, fügte der Diplomat hinzu.
Nordkorea ist nach eigenen Angaben im Besitz dieser Waffen.
Sieben Raketen abgefeuert
Das abgeschottete kommunistische Land hatte am Mittwoch trotz
internationaler Warnungen mindestens sieben Raketen abgefeuert -
darunter eine Langstreckenrakete, die Experten zufolge auch Alaska
erreichen könnte. Allerdings schlug ihr Test fehl. Danach kündigte
Nordkorea weitere solcher Versuche an, obwohl die internationale
Staatengemeinschaft mit einem Proteststurm reagiert hatte. Sollte
jemand versuchen, diese zu stoppen, werde Gewalt angewendet, drohte
das Land.
Inzwischen befasst sich auf Drängen Japans der Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen (UNO) mit dem Fall. Das Land strebt zusammen mit
den USA Sanktionen gegen Nordkorea an. (APA/Reuters)