Einer Frau, deren fachliche Qualifikation in Wirtschaftskreisen anerkannt sei, werde aus kritikwürdigen Vorkommnissen ein Strick gedreht, während mindestens so kritikwürdige Aktivitäten anderer Vorstandskollegen - etwa Golfen während der Arbeitszeit - unter den Teppich gekehrt würden, erklärt Moser: "Wenn in der ÖBB nun schon strenge Maßstäbe angelegt werden, dann sollen diese für alle gelten".
Anstatt den Personenverkehr für Pendler attraktiver zu gestalten, werde diese zentrale Gesellschaft der ÖBB über die Person Goldmann skandalisiert: "Die ÖVP sollte statt politisches Mobbing zu betreiben, sich auf den Ausbau der Qualität im Personenverkehr konzentrieren".
Exemplarisches Beispiel
Die ehemalige SPÖ-Frauenministerin Johanna Dohnal wiederum hält den Fall Wilhelmine Goldmann für "ein exemplarisches Beispiel dafür, wie in dieser schwarzen Republik mit Frauen umgegangen wird".
Dohnal bezeichnete es als "unerhört, aber geradezu bezeichnend für die ÖVP-dominierte Regierung, dass gerade in einem Staatsbetrieb, der sich mit steigenden Frauen-Quoten brüstet, eine Top-Managerin von Goldmanns Qualität mit fadenscheinigen Argumenten von Männern hinausbugsiert werden soll". Goldmann sei in eine Männer-Domäne eingedrungen, es sei ihr mit Kompetenz und fachlichen Fähigkeiten gelungen, den Postbus zu sanieren. "Nun soll Goldmann von Männern, denen ihre Führungsqualitäten nicht passen und weil sie die falsche parteipolitische Farbe hat, entlassen werden", so Dohnal.