Mit ihrer Pressearbeit konnte Katharina Hochegger (2. von links) auch ein Kamerateam auf die Grilleralm locken.

Foto: P.U.L.S.

Die Aufgabe des Bergweltteams ist es, die Alm wiederzubeleben und die Almbäurin Martha Leitner zu unterstützen.

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Kein Handynetzwerk, kein Internetanschluss und schwer passierbare Straßen: Beim P.U.L.S.-Medienpraktikum lernen Jugendliche, trotz Hindernisse Öffentlichkeit für den Umweltschutz zu schaffen.

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Ein Pressegespräch auf 1.800 Metern Seehöhe – das ist nicht nur für die Medienvertreter eine neue Erfahrung, sondern auch für Katharina Hochegger. Eigentlich arbeitet die Fachhochschulabsolventin in der Presseabteilung eines St. Pöltener Kinos, für das P.U.L.S.-Medienpraktikum hat sie sich Urlaub genommen. Eine Woche lang unterstützt sie das Bergweltteam der Alpenvereinsjugend bei der Almrevitalisierungswoche der Grilleralm in der Steiermark.

"Die Pressearbeit hier ist mit der, die ich gewohnt bin, überhaupt nicht vergleichbar", berichtet Katharina über ihre Erfahrungen. "Hier sitzen wir nicht in einem Büro, sondern helfen aktiv beim Umweltprojekt mit."

Umwelt erfahren

Seit bereits 20 Jahren organisiert der Alpenverein verschiedene Umweltprojekte, die in Umweltbaustellen und Bergweltteams aufgeteilt werden. Um für seine Projekte auch Öffentlichkeit zu schaffen, hat Louis Töchterle, Leiter der Alpenvereinsjugend, vor sechs Jahren das Medienpraktikum P.U.L.S. eingeführt. "Unsere Medienpraktikanten übernehmen die Pressearbeit für die Bergweltteams", erklärt Töchterle. P.U.L.S. steht für "Praxis – Umwelt – Leben – Sommer" - also das, was die Jugendlichen in dem einwöchigen Praktikum erfahren sollen.

Aus allen Gebieten

Katharina ist eine von über 20 Teilnehmern, die bereits im Frühling in einem Starterworkshop auf das unbezahlte Praktikum, das im Juli und August absolviert werden kann, vorzubereiten. Das Mindestalter der Bewerber liegt bei 18 Jahren. "Die TeilnehmerInnen sind meist zwischen 20 und 25 Jahre alt, hauptsächlich bewerben sich Studierende, die meisten von ihnen weiblich", berichtet Töchterle. Die Studienrichtungen seien breit gefächert und reichen laut Töchterle von technischen bis geisteswissenschaftlichen Gebieten.

"Anspruchsvoll, aber machbar"

"Die Aufgaben der TeilnehmerInnen sind anspruchsvoll, aber machbar", schätzt der Jugendleiter den Aufwand ein. Rund 100 Stunden würde das Projekt mit den Starterworkshops beanspruchen. "Im letzten Sommer wurden 80 Artikel verfasst – Vier Artikel in einer Woche für Anfänger, das ist kein schlechter Schnitt", lobt er seine PraktikantInnen. Als Belohnung gäbe es ein Zertifikat des Umweltministeriums.

Obwohl die Medienarbeit durch so manches Hindernis erschwert wird, erreichen die Jugendlichen viele Pressevertreter. Sowohl Radio als auch Fernsehen würden sich für die Arbeit der Bergweltteams interessieren. "Zur Pressejause auf der Bergalm ist auch der ORF erschienen", freut sich Katharina über das große Interesse.

Nachhaltig, auch im Lebenslauf

Sie ist sich außerdem sicher, dass ihr freiwilliges Engagement ihren jetzigen Arbeitsplatz, den sie erst seit kurzem hat, verschafft hat: "Das geplante P.U.L.S.-Praktikum war Grund dafür, dass ich den Job bekommen habe." Ihrer Projektleiterin Wally Rettenbacher habe sie bereits angekündigt, nächstes Jahr wieder mitzumachen. (lis)