Valencia - Am letzten Tag des Papst-Besuches beim
Weltfamilientreffen in Valencia wollen zwei homosexuelle Paare
Doppelhochzeit feiern. José Francisco de Lamo von der
Homosexuellenorganisation Collectif Lambda gab am Mittwoch bekannt,
er werde am Sonntag seinen Freund heiraten, Luisa Notario von
derselben Vereinigung ihre Freundin.
Rechte in Spanien
Beide Paare hätten diesen Schritt schon lange geplant, sagte Lamo.
Nun solle die Doppelhochzeit den Jahrestag der Einführung der Homoehe
in Spanien markieren. Zugleich solle ein Zeichen für die "familiäre
Vielfalt" gesetzt werden. Zudem wollten die Schwulen und Lesben
zeigen, dass "wir hier in Spanien Rechte haben, in einem Augenblick,
in dem der Vatikan versucht, in Valencia sein einziges Familienmodell
durchzusetzen, nämlich ein Ehepaar aus Mann und Frau mit Kindern",
sagte Lamo.
Nach heftigem Streit war im Juli vergangenen Jahres in Spanien die
gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt worden. Im Parlament stimmten
alle Parteien mit Ausnahme der konservativen Volkspartei (PP) für die
rechtliche Gleichstellung von hetero- und homosexuellen Ehen,
einschließlich des Rechts auf Adoption. Die katholische
Bischofskonferenz rief damals dazu auf, sich dem Gesetz "mit allen
Mitteln des Rechtstaats zu widersetzen". (APA/AFP)