Wien - Die Fußballeuropameisterschaft in Österreich und der Schweiz, die "EURO 2008", soll ein gewaltfreies, völkerverbindendes und bestens organisiertes Großereignis werden. Vor allem Wien, wo insgesamt sieben EM-Spiele ausgetragen werden (inklusive Finale), werde sich als Stadt zum "Wohlfühlen" präsentieren, in der "Gewalt keinen Platz hat", betonten Innenministerin Liese Prokop (V) und Bürgermeister Michael Häupl (S) im Rahmen einer Pressekonferenz im Ernst-Happel-Stadion.

1.300 Polizisten für die Sicherheit

Ziel sei es, so Prokop, die Schweiz und Österreich als ein "Austragungsland" zu präsentieren. Soll heißen: Der Fan findet überall die selben Bedingungen vor, allerdings drohen auch die selben Sanktionen im Falle von Fehlverhalten. Allein um das größte Stadion der EM, das 53.000 Zuschauer fassende Ernst-Happel-Stadion in Wien-Leopoldstadt wird an Spieltagen eine Schutzzone mit 500 Metern Durchmesser errichtet, rund 1.300 Polizisten sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Sicherheitskonzept für das Schweizerhaus

"Das Sicherheitskonzept umfasst sämtliche denkbare Gefahrenquellen. Wir wollen eine freundliche EURO 2008. Die EM 2004 in Portugal und die WM 2006 in Deutschland haben gezeigt, dass es keine Zunahme an Kriminalität gibt", sagte die Innenministerin. Dennoch wolle man auf alle Eventualitäten bestens vorbereitet sein. So wurde beispielsweise für das Schweizerhaus im Prater - einem traditionellen Treffpunkt für Fans vor dem Spiel - ein individuelles Sicherheitskonzept ausgearbeitet.

Die Sicherheitsmaßnahmen - darunter fällt auch der Schutz von Staatsgästen, UEFA-Vertretern, Spielern und Schiedsrichtern - werden vom Innenministerium (BMI) geplant und gesteuert. Projektleiter ist Erik Buxbaum, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, mit der Koordination wurde Günther Marek, Leiter der nationalen Fußballinformationsstelle im BMI betraut.

150 Personen entwickelten Sicherheitskonzept

Insgesamt 150 Personen waren an der Entwicklung des Sicherheitskonzeptes beteiligt. Es umfasst die Bereiche Kriminalität, Hooliganismus, gewalttätiger Extremismus, Terrorismus, Angriffe auf Objekte und Personen, organisierte Kriminalität sowie Krisen und Katastrophen. Die Erfahrung bei der Ausrichtung von Großveranstaltungen in Wien sowie die enge Zusammenarbeit mit Nachbarländern soll zusätzlich zur Bewältigung der Aufgaben beitragen.

"Wien ist sehr gut vorbereitet. Wir wollen uns sympathisch präsentieren, Lust auf Fußball machen und gemeinsam ein großes Sportfest erleben - dabei hat Gewalt keinen Platz", bekräftigte Häupl. Man wolle voll auf "Öffis" setzen, um so die Besucherströme optimal lenken zu können und Verkehrschaos zu vermeiden. (APA)