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Es geschah am 1. Juli: Ricardo Carvalho und Wayne Rooney kämpfen zwei. Am Ende kämpft Rooney mit unlauteren Mitteln. Er sieht es so: "Carvalho blieb leider genau an der Stelle liegen, wo ich auftrat."

Photo by Alex Livesey/Getty Images
London/Berlin - Bis Donnerstagmittag hat Englands Stürmerstar Wayne Rooney Zeit, um beim Fußball-Weltverband FIFA Stellung zu seiner roten Karte im WM-Viertelfinale gegen Portugal (0:0 n.V., 1:3 i.E.) zu beziehen. Das gab die FIFA bekannt, die bereits am Sonntag ein Disziplinarverfahren gegen Rooney eingeleitet hatte. Dem 20 Jahre alten Angreifer von Manchester United droht nach einem Tritt in den Unterleib von Portugals Ricardo Carvalho eine empfindliche Sperre. Damit würde Rooney wohl auch beim ersten EM-Qualifikationsspiel der Three Lions am 2. September gegen Andorra fehlen.

In seiner ersten Reaktion nach dem Platzverweis ließ der Jungstar allerdings noch jegliche Einsicht vermissen. "Ich war völlig baff, als der Schiedsrichter mir die rote Karte zeigte."Nachdem er sich die Situation mehrmals im Fernsehen angeschaut habe, meinte er immer noch, dass der Platzverweis nicht gerechtfertigt gewesen sei. Rooney: "Wenn überhaupt hätte gepfiffen werden müssen, hätten wir einen Freistoß wegen der Fouls, die in der Situation gegen mich begangen worden waren, bekommen müssen."

Er wolle außerdem ganz klar sagen, dass er Ricardo Carvalho keinesfalls mit Absicht getreten habe. "Er rutschte von hinten heran und blieb unglücklicherweise genau an der Stelle liegen, wo ich auftrat und nicht mehr ausweichen konnte", schilderte Englands Stürmerstar.

Alles eitel Wonne?

Cristiano Ronaldo hat am Montag gesagt, dass es kein Problem zwischen ihm und dem englischen Teamstürmer gibt. "Wir beide verstehen uns sehr gut."Ronaldo soll im WM-Viertelfinale nach dem Foul von Rooney an Ricardo Carvalho beim Unparteiischen den Ausschluss seines Teamkollegen bei Manchester United in England gefordert haben. "Ich habe mich beim Schiedsrichter nur über das Foul an meinem Teamkollegen beschwert", so der Portugiese. Portugal hatte England im Elfmeterschießen aus dem Turnier geworfen, englische Medien forderten daraufhin die "Verbannung"von C. Ronaldo. Rooney riet dem Portugiesen, die englische Presse nicht zu beachten, diese stilisiere Dinge nur hoch. "Wayne gratulierte mir nach dem Spiel und wünschte mir fürs Semifinale alles Gute!"

Always "The Sun"

Zuvor hatte The Sununter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle berichtet, Rooney habe seinem ManU-Kollegen angedroht, ihn "in zwei Stücke zu hauen und zu verdreschen", wenn sie einander das nächste Mal treffen. Auch Rooneys Landsleute Steven Gerrard und Frank Lampard sollen sich abfällig über den jungen Portugiesen geäußert haben. Cristiano Ronaldo selbst hält offenbar nicht mehr viel in England. In einer spanischen Zeitung räumte er bereits ein, er würde lieber für Real Madrid spielen. "Das ist wahr", antwortete der Stürmer auf die Frage nach entsprechenden Berichten. (DER STANDARD Printausgabe 05.07.2006)