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Alice Schwarzer
Foto: Standard/dpa/Karlheinz Schindler
Frankfurt/Main - Die deutsche Feministin und Herausgeberin der Zeitschrift "Emma", Alice Schwarzer, sieht im Kopftuch die "Flagge des Islamismus". Es sei das Zeichen, das Frauen zu Menschen zweiter Klasse mache, sagte die 63-Jährige in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Dienstag. "Als Symbol ist es eine Art 'Branding', vergleichbar mit dem Judenstern", erläuterte Schwarzer unter Bezugnahme auf den Nationalsozialismus.

"Schlüssel zur Emanzipation"

"Ich finde es selbstverständlich, dass wir uns an Ländern wie Frankreich ein Beispiel nehmen und das Kopftuch in der Schule und im Kindergarten untersagen, für Lehrerinnen und Schülerinnen", forderte Schwarzer. Der Schlüssel zur Emanzipation muslimischer Gesellschaften sei die Stellung der Frauen. "Wir müssen den Entrechteten und Entmündigten in diesen Communities beistehen. Das sind die Frauen. Das sind die Töchter. Das sind die Söhne", sagte Schwarzer der Zeitung.

"Weltweiter Kreuzzug"

Außerdem zog Schwarzer einen weiteren Vergleich zur Nazi-Zeit. Im Iran wurde die pro-westliche Monarchie unter Schah Reza Pahlavi 1979 durch eine islamische Revolution unter Führung von Ajatollah Khomeini gestürzt. Kurz danach hielt sich Schwarzer in Teheran auf. "Mir war klar, dass die es ernst meinen. Ganz wie Hitler 1933. Auch bei ihm konnte man ja schon alles in "Mein Kampf" lesen. Aber mir war in der Tat nicht klar, dass das der Beginn eines weltweiten Kreuzzuges war, unter Führung von Intellektuellen übrigens." (APA/dpa)