Lokführer mangelhaft ausgebildet
Der Lokführer, der selbst bei dem Unfall getötet wurde, sei für den Beruf nicht ausreichend ausgebildet gewesen, kritisierte ein Sprecher der Bahngewerkschaft. Es habe sich um einen U-Bahn-Mitarbeiter gehandelt, der eine zweiwöchige praktische Einweisung erhalten habe. Üblich seien zwei Monate. Die Ermittler führten das Unglück auf menschliches Versagen zurück. Ein Unwohlsein oder ein Ohnmachtsanfall des Lokführers sei nicht ausgeschlossen. Jedenfalls sei er nicht in der Lage gewesen, rechtzeitig zu reagieren. Er habe plötzlich Vollgas gegeben und unmittelbar vor dem Unfall erfolglos versucht, den Zug abzubremsen. Der Mann sei erst seit etwa einem halben Jahr als Lokführer tätig gewesen.
Keine weiteren Opfer geborgen
Am Dienstag konnten die zwei umgestürzten Waggons geborgen werden. Weitere Leichen wurden dabei nicht entdeckt. In den Trümmern starben 29 Frauen und 12 Männer, darunter Studenten, eine Schaffnerin oder Krankenschwestern. Elf Schwerverletzte wurden noch in Krankenhäusern behandelt, darunter ein elfjähriges Mädchen. Seine Mutter liegt im Koma.
Regierung weist Sicherheitsmängel zurück
Die Regierung Valencias wies Vorwürfe über Sicherheitsmängel auf der "Todeslinie 1" zurück. "Der Zug war im besten Zustand" und sei erst sechs Tage vor der Tragödie bei der Inspektion gewesen, sagte der regionale Verkehrsminister, Jose Ramon Garcia. Auch die Schienen seien in Ordnung gewesen. Bahngewerkschaften hatten kritisiert, dass das 18 Jahre alte U-Bahn-Netz veraltet sei und schlecht gewartet werde.