In der nächsten Phase würden die Interessenten dann detaillierte Informationen bekommen. Ein "idealer Käufer" sollte laut Nowotny alle drei Schienen der Bank weiterführen, das Filialgeschäft, das Geschäft am Postamt sowie den Direktvertrieb über Betriebsräte. Nowotny erwartet sich eine Kombination aus Bank und Versicherung, wobei einer der beiden Partner aus dem Ausland kommen könnte. Doch auch ein Finanzinvestor könnte bei einem solchen Konsortium mit an Bord sein.
Drei Höchstbieter
Zum Schluss soll die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank Morgan Stanley wie berichtet die drei Höchstbieter gegeneinander antreten lassen. Ob sich dies heuer noch ausgeht, ließ Nowotny jetzt offen. Vor zehn Tagen hatte er im "WirtschaftsBlatt" nicht ausgeschlossen, dass dieser Prozess bis Jahresende abgeschlossen sein könnte. Laut Nowotny haben sich schon viele Interessenten von sich aus bei Morgan Stanley gemeldet. "Die Liste der Bewerber ist lang und bunt", so der BAWAG-Chef schon vor zehn Tagen. Dem Käuferkonsortium könnte auch die Österreichische Post angehören, hatte es damals geheißen. Die Frage, ob ein Käufer den Personalstand deutlich reduzieren werde, hatte Nowotny vergangene Woche im "Kurier" verneint: "Wir verfolgen eine Expansionsstrategie, und dazu braucht man Leute"; auch ein Filetierung könne es jedenfalls nicht geben.
Für die noch ausstehende EU-Genehmigung der heimischen Staatshaftung für die Gewerkschaftsbank sieht Nowotny keine Probleme, hatte er dieses Wochenende im "Standard" gesagt: "Ich gehe davon aus, dass das kein Problem wird. Die Eigenkapitalmaßnahmen der Banken und Versicherungen helfen uns, weil sie zeigen, dass die Garantie im Einvernehmen mit der gesamten Geldwirtschaft und erfolgt und daher keine Wettbewerbsverzerrung anzunehmen ist." Ein grünes Licht aus Brüssel dürfte wie berichtet bis September auf sich warten lassen.
Empörend an Elsner