SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer reagierte auf Becks Rücktritt verhalten. Dies sei eine "persönliche Entscheidung und ergo zu respektieren. In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Versöhnungsanläufe gegeben, die Gusenbauer am Dienstag als "solidarisch ausgetragene Diskussion"bezeichnete. Auf Becks Entmachtungsvorwürfe reagierte er nur indirekt: "Eine klare Aufgabenteilung ist die Voraussetzung für erfolgreiche Politik."Zurückhaltend äußerte sich auch der Wiener Bürgermeister Michael Häupl in seiner wöchentlichen Pressekonferenz. Die FSG sei "ein wesentlicher Teil der sozialdemokratischen Familie", er arbeite nun an der "Versöhnung dieser Familie".
Auch andere arbeiten bereits daran: SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures und FSG-Bundessekretärin Roswitha Bachner schreiben an einer gemeinsamen Erklärung, in der es darum gehen soll, die "entstandenen Irritationen wieder auszuräumen". SPÖ und FSG werden ihre gesamten Kräfte wieder auf das gemeinsame Ziel, den politischen Kurswechsel im Land, konzentrieren", sagte Bures. Der Entwurf soll noch vom FSG- und vom SPÖ-Präsidium abgesegnet werden.
Darüber, was sich Montagabend im FSG-Präsidium im ÖGB-Hauptgebäude am Schottenring abgespielt hatte, wurde wenig bekannt. Heftig gestritten wurde dem Vernehmen nach zwischen den zwölf Sitzungsteilnehmern, wobei sich die "Reformer"um den "Metaller"Foglar gruppierten, die "Bewahrer"um FSG-Vorsitzenden Beck. Als einer der "Reformer"dann ein Papier zur Abstimmung vorlegte, indem die FSG die SPÖ-Abgrenzung akzeptiert, kam es zum Eklat: Beck sowie Johann Driemer (Bau-Holz) und Richard Holzer (GÖD) stimmten dagegen, alle anderen neun dafür. Beck reichte darauf hin sofort seinen Rücktritt ein.