PSE und Siemens-Ostgesellschaften massiv betroffen
So glatt wird es bei der Ausgliederung der Netzwerksparte nicht abgehen. Fazit eines Kapitalvertreters der Siemens AG Österreich (SAGÖ): Die Auswirkungen werden gravierend sein und sowohl das Softwarehaus PSE massiv betreffen als auch die zur SAGÖ gehörenden Ostgesellschaften.
Was sich in den zweitägigen Diskussionen herauskristallisierte: Die Österreicher können dem Vorschlag von Siemens-Konzernchef Klaus Kleinfeld, die überwiegend für "Com" arbeitenden Softwareprogrammierer direkt in das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) zu verschieben, nicht viel abgewinnen. Sie tendieren derzeit eher dazu, NSN über langfristige Verträge von Wien aus zu beliefern.
Wie viele der weltweit 6085 PSE-Mitarbeiter direkt betroffen sind, ist offen. Es dürften aber eine Menge sein, denn in guten Zeiten hat PSE rund die Hälfte ihrer 519 Mio. Euro Umsatz mit "Com" erwirtschaftet.
Bleiben die knapp 3000 PSE-Leute gesammelt in Wien, steigt das Risiko: Stimmen Preis und Leistung nicht, wird NSN ihre Software bei Drittfirmen kaufen - und Siemens Österreich bleiben die Kosten.
Frage der Abrechnung
Diese Diskussionen sind in der PSE nicht neu. Bisher war es freilich "nur" das Münchner Stammhaus, das die aus slowakischen, kroatischen und Wiener Kosten gemixten PSE-Mischsätze nicht zahlen wollte, sondern auf Verrechnung der günstigeren Kostensätze in den neuen EU-Ländern drängte. NSN aber wäre eine Drittfirma, die erst saniert werden muss - und deren Finanzvorstand Schönhofer die Kalkulationen bestens kennt.