Bern - Die Schweiz hat nach der jüngsten Eskalation im
Konflikt in Nahost eine Million Franken (640.000 Euro) für humanitäre
Hilfe im Gaza-Streifen zugesagt. Das Geld soll der Versorgung der
Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern dienen. Bereits früher wurde
eine Million für den Kauf von Medikamenten bewilligt. Das Vorgehen
der israelischen Armee wurde vom Schweizer Außenministerium (EDA)
scharf kritisiert.
Verschiedene Aktionen der israelischen Armee verletzten den
Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und stellten eine verbotene
kollektive Bestrafung der Bevölkerung dar, teilte das EDA am Montag
mit. Der Angriff etwa auf den Amtssitz des palästinensischen
Ministerpräsidenten Ismail Haniyeh oder die Zerstörung eines
Elektrizitätswerks, unter der nun 700.000 Menschen litten, seien
nicht zu rechtfertigen.
Strom- und Wasserversorgung seien stark
beeinträchtigt, auch in den Kliniken. Der Bevölkerung fehle es an
frischem Gemüse, Fleisch und Milchprodukten, da die Ware wegen
fehlender Transportgelegenheiten in den Lagern verderbe.
Das EDA fordert Israel auf, keine verbotenen Angriffe mehr auf
zivile Objekte zu unternehmen und den Schutz der Zivilbevölkerung
sicherzustellen. Die festgenommenen palästinensischen Volksvertreter
müssten freigelassen werden, sofern nicht konkrete Vorwürfe eine
Festnahme rechtfertigten. Einen wichtigen Beitrag zur Beruhigung
würde aber auch die Freilassung des israelischen Soldaten darstellen,
der vom militärischen Flügel der Hamas-Bewegung entführt wurde. (APA/AP)