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Der Champion und sein Superhirn: Michael Schumacher verpasst Ross Brawn eine Sektdusche.

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Heidfeld abseits der Ideallinie.

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Indianapolis - Michael Schumacher hat im Kampf um den WM-Titel wichtiges Terrain gutgemacht. Der deutsche Ferrari-Superstar gewann am Sonntag den Grand-Prix der USA in Indianapolis und verringerte mit seinem insgesamt 87. Sieg den Rückstand in der Fahrerwertung auf den überlegenen Spitzenreiter Fernando Alonso gleich um sechs Zähler.

Trotzdem beträgt der Vorsprung des spanischen Renault-Piloten, der in "Indy" nur auf Rang fünf kam und damit nach sechs Triumphen sowie drei zweiten Plätzen erstmals in diesem Jahr das Podest verpasste, noch immer komfortable 19 WM-Punkte. Während der dreifache Saisonsieger Schumacher seinen fünften Sieg im US-Motorsport-Mekka feierte, war es für Weltmeister Alonso die erste Zielankunft in der Hauptstadt des US-Bundesstaates Indiana.

"Perfekt gelaufen"

"Das ganze Rennwochenende ist für uns perfekt gelaufen. Mit einem Schlag gleich sechs WM-Zähler aufzuholen, das war ganz wichtig im Hinblick auf die WM", betonte Schumacher nach dem ersten Ferrari-Doppelerfolg seit Monza 2004. "Ich hoffe, dass wir an diese Leistung in zwei Wochen in Magny Cours anschließen und weiter Boden auf Alonso gutmachen können." Alonso hatte diese Überlegenheit der "Roten" erwartet, war aber nach dem Ende seiner Stockerlserie sichtlich enttäuscht. "Es hat uns einfach an Motorleistung gefehlt", gestand der 24-jährige Asturier.

Dem Österreicher Christian Klien fehlte es dagegen wieder einmal an Glück, denn für ihn war der zehnte WM-Lauf bereits nach wenigen Sekunden vorbei. Der Red-Bull-Pilot schied nach einer Startkollision ebenso aus wie sechs weitere Mitkonkurrenten - die beiden McLaren-Mercedes-Piloten Kimi Räikkönen (FIN) und Juan Pablo Montoya (COL), BMW-Sauber-Fahrer Nick Heidfeld (GER), der sich gleich fünfmal überschlug, aber ohne Verletzung davonkam, Mark Webber (AUS/Williams), Franck Montagny (FRA/Super Aguri) sowie Scott Speed (Toro Rosso), der als erster US-Amerikaner seit Eddie Cheever 1989 in Phoenix ein Heimrennen bestritt.

Plötzlich wurde es eng

"Es war sehr schwierig zu erkennen, was genau passiert ist. Ich weiß nur, dass ich auf die erste Kurve mit zirka 250 km/h zugerast bin und es plötzlich sehr, sehr eng wurde. Mehr habe ich nicht mitbekommen", lautete der erste Kommentar von Klien, nachdem er in die Box zurückgekehrt war. "Dieses frühe Out ist natürlich schade!"

Es schmerzte den Vorarlberger aber noch mehr, da nur insgesamt neun Piloten die Zielflagge sahen und damit auch vom 16. Startplatz locker Punkte für den Hohenemser drinnen gewesen wären. So blieb für den 23-Jährigen unterm Strich nur der bereits sechste Ausfall im zehnten Rennen, womit sein "Abstieg" ins Junior-Team von Red Bull - die Scuderia Toro Rosso - in der kommenden Saison immer wahrscheinlicher wird, hält Klien doch weiterhin nur bei einem mickrigen WM-Zähler.

Coulthard in den Punkten

Sein schottischer Teamkollege David Coulthard eroberte dagegen als Siebenter zwei weitere wichtige Punkte, mit denen der österreichische Rennstall auf Platz sieben in der Konstrukteurswertung vorstieß. Und auch für Gerhard Bergers Mannschaft Scuderia Toro Rosso gab es im von zahlreichen Ausfällen geprägten US-Rennen nach Platz acht des Italieners Vitantonio Liuzzi den ersten Zähler der Teamgeschichte zu feiern.

Die Massenkarambolage zu Beginn wurde nach ersten Erkenntnissen von Montoya ausgelöst, der zugab, seinem Teamkollegen Räikkönen ins Heck gefahren zu sein. Beim Restart nach der Safety-Car-Phase in Runde sechs führte Massa das Feld vor seinem Teamkollegen und Pole-Mann Michael Schumacher an. Dahinter folgten die beiden Renaults, die schließlich vom aus der Box gestarteten italienischen Toyota-Piloten Jarno Trulli, der im Gegensatz zur Konkurrenz nur mit einem Stopp auskam und deswegen noch auf Platz vier fuhr, "gesprengt" wurden. Schumacher übernahm nach der ersten Boxenstopp-Serie die Spitze, womit die Entscheidung um den Sieg gefallen war. (APA)