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Singer: Die internationale Staatengemeinschaft soll Ahmadinejad klar machen, was passiert, wenn der Westen ihn isoliert.

Foto: REUTERS/Tobias Schwarz
Berlin - Der Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Israel Singer, hat sich für einen Dialog mit der iranischen Führung ausgesprochen. Wenn er nach Teheran eingeladen würde, wäre ein Gespräch mit dem geistlichen Führer Ayatollah Ali Khamenei über das Judentum und den Islam denkbar, sagte der Rabbiner der deutschen Zeitung "Tagesspiegel am Sonntag". Singer bezeichnete Khamenei als "Ansprechpartner".

Gegen Wirtschaftssanktionen

Über den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad, der den Holocaust angezweifelt hat, sagte Singer: "Ich würde versuchen, ihn zu überzeugen, dass das, was er tut und sagt, von einem religiösen Standpunkt aus gesehen nicht richtig ist." Der WJC-Spitzenfunktionär sprach sich für mögliche Wirtschaftssanktionen gegen Teheran aus. Die internationale Staatengemeinschaft solle Ahmadinejad klar machen, "was passiert, wenn der Westen ihn isoliert".

"Begegnung mit den Muslimen"

Als eine gegenwärtig große Aufgabe für ihn persönlich bezeichnete Singer die "Begegnung mit den Muslimen". Diese Begegnung sei "fast genauso wichtig, wie es der Kampf um die Wiedergutmachung für die Holocaust-Opfer war", sagte er dem Berliner Blatt. Der Jüdische Weltkongress tagte am Mittwoch in Berlin. Dem Treffen wohnte unter anderen der österreichische Altbundeskanzler Franz Vranitzky bei.

Israel Singer hatte sich in der Zeit der Waldheim-Krise energisch für die "Watchlist"-Entscheidung der US-Regierung gegen das damalige österreichische Staatsoberhaupt eingesetzt. "Wir werden alles tun, damit dieser Mann nicht mehr amerikanischen Boden betreten kann", hatte der WJC-Funktionär erklärt. (APA)