Louisville - Ein wegen Vergewaltigung und mehrfachen Mordes an irakischen Zivilisten angeklagter früherer US-Soldat hat auf nicht schuldig plädiert. Der 21-jährige Steven Green erschien am Donnerstag (Ortszeit) vor einem Gericht in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky. Er wird beschuldigt, Mitte März eine 25 Jahre alte Irakerin vergewaltigt und erschossen sowie drei Mitglieder ihrer Familie getötet zu haben. Der Vorfall ereignete sich nahe Mahmudiya rund 30 Kilometer südlich von Bagdad. Im Falle eines Schuldspruchs droht Green die Todesstrafe.

Laut Gerichtsakten drangen Green und drei weitere US-Soldaten in der Nacht zum 12. März in ein Haus ein; dort soll der Angeklagte zunächst einen Mann, eine Frau und ein etwa fünf Jahre altes Mädchen getötet haben. Anschließend hätten er und ein anderer GI die junge Frau vergewaltigt, die Green daraufhin mit zwei oder drei Schüssen getötet habe. Die alkoholisierten Täter hätten ihre Kleidung verbrannt und die Tatwaffe in einen Kanal geworfen. Sie versuchten demnach auch, den Leichnam der jungen Irakerin zu verbrennen. Green war Wochen später wegen "Persönlichkeitsstörungen" aus der Armee entlassen worden.

Bush: Transparenter Umgang mit Vorwürfen

US-Präsident George W. Bush erklärte am Donnerstag, wenn die Vorwürfe gegen den 21-Jährigen zuträfen, handele es sich um "ein abscheuliches Verbrechen". Green wird beschuldigt, eine junge Frau vergewaltigt und sie sowie drei ihrer Angehörigen erschossen zu haben. Die Iraker sollten sehen, dass die USA mit den Vorwürfen "sehr transparent und offen umgehen" würden, sagte Bush dem Fernsehsender CNN.

Der US-Präsident betonte, wichtig sei, den Fall nicht zu verallgemeinern. Er wolle nicht, "dass die Menschen dann sagen, die US-Streitkräfte sind voll von solchen Leuten. Das stimmt nicht. Unsere Streitkräfte sind fabelhaft".

Bei der US-Armee laufen bereits mehrere Ermittlungsverfahren gegen Soldaten, die Zivilisten oder Häftlinge getötet haben sollen. Allein im Juni wurden mindestens zehn Soldaten in zwei Fällen des Mordes an unschuldigen Zivilisten angeklagt. Die Ermittlungen im bisher schwerwiegendsten Fall, bei dem US-Marineinfanteristen im November als Rache für den Tod eines Kameraden wahllos 24 Einwohner von Haditha erschossen haben sollen, laufen noch. (APA/Red)