Kairo - In Ägypten haben am Freitag Tausende von Menschen gegen die israelische Militäroffensive in den Palästinensergebieten demonstriert. In Kairo versammelten sich knapp 3000 Demonstranten nach dem Freitagsgebet in der Al-Azhar-Moschee. Sie schwenkten palästinensische Fahnen und forderten die ägyptische Führung auf, den 1979 zwischen Ägypten und Israel geschlossenen Friedensvertrag aufzukündigen. Etwas 1000 Ägypter protestierten vor der Anwaltskammer von Alexandria. Unter den Demonstranten, die auch zum Boykott israelischer und amerikanischer Produkte aufriefen, waren nach Angaben von Augenzeugen zahlreiche Anhänger der Muslimbruderschaft.

Auch in Istanbul haben rund 2000 Demonstranten nach dem Freitagsgebet gegen die Militäraktionen Israels im Gazastreifen protestiert. "Israel brennt Palästina nieder" und "Die Welt schaut zu", lauteten einige der Parolen. Die von starken Polizeikräften überwachte Kundgebung endete türkischen Medienberichten zufolge ohne größere Zwischenfälle. Allerdings verbrannten die Teilnehmer Flaggen Israels, der USA und Dänemarks.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan schaltete sich unterdessen in die Bemühungen um eine Lösung der Krise ein, die durch die Entführung eines israelischen Soldaten entstanden war. Er habe mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas, Ministerpräsident Ismail Haniyeh und dem israelischen Regierungschef Ehud Olmert telefoniert, berichteten türkische Medien. (APA/dpa)