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Naser Oric bei der Urteilsverkündung in Den Haag

Foto: Reuters/Zoran Lesic/
Den Haag - Das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat den ehemaligen Kommandanten bosnischer Milizen in Srebrenica, Naser Oric, nach Verurteilung zu einer kurzen Freiheitsstrafe auf freien Fuß gesetzt. Die Richter betrachteten die gegen ihn gerichtete Anklage wegen Mordes, grausamer Behandlung und Zerstörung größtenteils als nicht bewiesen. Außerdem räumten sie Oric in großem Maß mildernde Umstände ein. Sie verurteilten ihn am Freitag zu einer zweijährigen Haftstrafe, die er durch die Untersuchungshaft bereits verbüßt hat. Der Prozees in Den Haag war im Oktober 2004 angelaufen. Oric wurde vorgeworfen, zwischen Juni 1992 und März 1993 mindestens fünfzig in der Umgebung von Srebrenica gelegene Dörfer mit mehrheitlich bosnisch-serbischer Bevölkerung zerstört, geplündert sowie tausende Bewohner zur Flucht getrieben zu haben. Außerdem war Oric des siebenfachen Mordes sowie der Unterlassung von Maßnahmen zur Verhinderung von Grausamkeiten angeklagt. Die Anklage hatte 18 Jahre Haft gefordert. (APA/dpa)