Der Faden – wie der Weg meist bezeichnet wird – hat nichts von seinem Reiz verloren, und seit es wieder eine Sesselbahn in Losenheim gibt, erspart man sich mindestens eine Stunde Gehzeit. Der Steig verlangt aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, obgleich einige Passagen mit Seilen gesichert sind. Bei Nässe oder gar Schnee sollte man die Tour unterlassen.
Als Aussichtsgipfel sucht der Schneeberg vergeblich ein Pendant in seiner Nähe. Die Sicht reicht bis zu den Kleinen Karpaten, in die ungarische Tiefebene, bis zu den südlichen Kalkalpen, zu den Niederen Tauern, zum Toten Gebirge, zur Donau und bis ins Mühlviertel. Man erwog sogar, auf dem Mitterkogel – einer unscheinbaren Erhebung zwischen Kaiserstein und Klosterwappen – einen 35 m hohen Aussichtsturm in Verbindung 2. Spalte mit einem Observatorium zu errichten, doch scheiterte das Vorhaben am Geld.
Das Klosterwappen, der höchste Punkt, verdankt seinen Namen einem Grenzstein des Klosters Neuberg, dessen Besitzungen bis zum Schneeberg reichten. Das Denkmal auf dem Kaiserstein erinnert an den Besuch Kaiser Franz I. in den Jahren 1805 und 1807, vorher stand dort eine Pestbefreiungssäule. Der Autor des ersten Schneebergführers, Fischer von Röslerstamm, gab der Fischerhütte den Namen.
Die Route ist anstrengend, bei schlechtem Wetter auch gefährlich, denn auf der Hochfläche kann es trotz Stangenmarkierung Orientierungsprobleme geben. Und: Den Schneeberg besteigt man nur mit tadelloser Ausrüstung!