Wien - Kurz und bündig "Kulturgewerkschaft" nennt sich ab sofort die bisherige "Gewerkschaft Kunst, Medien, Sport, Freie Berufe (KMSfB)". Diese und weitere Neuerungen brachte der 16. Gewerkschaftstag, der am Donnerstag zu Ende ging. Die wichtigsten der insgesamt 57 Anträge betrafen die ÖGB-Reform, den ORF sowie Veränderungen in den eigenen Reihen, wie die Gewerkschaft in einer Aussendung mitteilte. Die Wahl des Vorsitzenden konnte Peter Paul Skrepek WIEDER für sich entscheiden.
Im Hinblick auf die angekündigte ÖGB-Organisationsreform gab der Gewerkschaftstag seiner neuen Führung eine klare Linie vor: "Die Gewerkschaft KMSfB soll sich im Zuge der ÖGB-Organisationsreform unter Hintanstellung fraktioneller Vorbehalte rasch langzeitig geeignete Kooperationspartner suchen, die ihr unter Beibehaltung der Eigenständigkeit zugleich garantieren, die Finanzen auszugleichen", hieß es von Seiten der Kulturgewerkschaft. Für die Neuen Medien (Online-Dienste, Web-TV, etc.) sollen "sehr rasch und in geeigneter Form kollektivvertragliche Regelungen" geschaffen und mit den Dienstgebervertretungen verhandelt werden.
In weiteren Anträgen wurde die Schaffung eines eigenen Kunstministeriums sowie der Fortbestand des ORF als österreichisches Leitmedium gefordert. Im Mittelpunkt stehen dabei die Sicherung der dualen Finanzierung, uneingeschränkter Erhalt der Eigenständigkeit und Absage an alle Zerteilungs- und Verkaufspläne.
Erfolge beim Rechtsschutz
Auch in den eigenen Reihen wurde Bilanz gezogen: "Äußerst erfolgreich" war die KMSfB nach eigener Ansicht in der abgelaufenen Periode beim Rechtsschutz. Im Zeitraum 2002 bis 2005 wurden für die Mitglieder insgesamt 2,944 Millionen Euro durch gerichtliche Urteile, Vergleiche oder Intervention erkämpft. Sehr kritisch befasste sich Zentralsekretär Herbert Stegmüller mit den so genannten "neuen Selbstständigen".