Trotz beeindruckender Erfolge von Dieselfahrzeugen bei Langstreckenrennen wie Le Mans wird der Dieselmotor nie das können, was der Benziner schafft, nämlich absolute Spitzenleistungen zu vollbringen.

Der Hintergrund ist simpel: Diesel verbrennt viel langsamer als Benzin. Damit sind wirklich hohe Drehzahlen wie beim Benziner unmöglich. Während ein Benziner 20.000 Touren drehen kann, ist beim Diesel bei 5000 Touren absolut Schluss. Und das hat fatale Folgen, da sich die Leistung bekanntlich aus Drehmoment mal Drehzahl zusammensetzt. Das Drehmoment ist aber jene Größe, auf die die Bauteile in ihrer Dimension ausgelegt werden müssen.

Schlanker Benziner

Das heißt, ein Benziner ist bei gleicher Leistung viel schlanker, weil er sich eben die Power aus der Drehzahl holt. Und es kommen Dinge dazu, die eher ins erotische Fach schlagen: Während Benziner mitunter eine erhebende Geräuschkulisse bilden, macht ein Diesel nur irgendwie Lärm, den man im Renngeschehen nicht einmal mehr hört, weil Abroll-und Windgeräusch lauter sind. Sound-Design ist bei Diesel fast unmöglich.

Keine Chance

Unterm Strich heißt das: Alle Achtung vor der Leistung, die Dieselautos unter gewissen Umständen bringen. Geht es aber um echte Performance, also Spitzenleistung an sich, hat er keine Chance. (Rudolf Skarics, AUTOMOBIL, 30.6.2006)