Luxemburg – Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung müsste die vorher getroffene Vereinbarung des russischen Stahlkochers Severstal abgelehnt werden. Offen war bis Redaktuionsschluss noch, ob Severstal-Hauptaktionär Alexej Mordaschow nun sein bisheriges Offert nachbessern wird oder ob er Mittal zum Sieger im Übernahmekampf um Arcelor erklären wird.Russische Medien berichteten zuvor, dass der Stahloligarch sein Angebot zurücknehmen und eine Abschlagszahlung von 140 Millionen Euro akzeptieren würde. Ende Mai hatte sich Arcelor noch für ein Zusammengehen mit Severstal ausgesprochen, um das damals noch als „feindlich“ eingestufte Übernahmeangebot von Mittal Steel abwehren zu können. Vor wenigen Tagen einigte sich der Verwaltungsrat von Arcelor nun doch mit dem indischen Stahlmagnaten Lakshmi Mittal, nachdem dieser sein Angebot erneut verbessert hatte. Durch die Fusion entstünde ein Konzern mit einer Jahreskapazität von 120 Millionen Tonnen Stahl und einem Umsatz von 57 Mrd. Euro. Arcelors größter Einzelaktionär, Romain Zaleski, der inzwischen 7,8 Prozent hält, hat sich bereits für die Fusion mit Mittal ausgesprochen. Er hat auch angekündigt, am Freitag gegen Severstal zu stimmen. Auch die luxemburgische Regierung, mit 5,6 Prozent zweitgrößter Aktionär, ist für „Arcelor/Mittal“. Die Europäer wollen die Fusion bis Ende des Jahres abgeschlossen haben. (dpa, Reuters, red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.06.2006)