Sofia - Der bulgarische Innenminister Rumen Petkow hat
am Donnerstag Vorwürfe über eine angebliche Zusammenarbeit von
Ex-Präsident Petar Stojanow mit dem früheren kommunistischen
Geheimdienst zurückgewiesen. Bei einer Überprüfung sei festgestellt
worden, dass der Ex-Geheimdienst tatsächlich gegen Stojanow wegen
seines nicht regimetreuen Vaters gearbeitet habe, erklärte Petkow in
einer schriftlichen Stellungnahme.
Der Innenminister wolle es nicht zulassen, dass ein ehemaliger
Präsident "blamiert" werde. Damit reagierte er auf Stojanows Protest
wegen Internet- und Presseveröffentlichungen, wonach der zur
politischen Rechten gehörende Ex-Präsident unter dem Namen "Viktor"
mit dem früheren Geheimdienst zusammengearbeitet haben soll.
Möglicher Bewerber bei Wahl im Herbst
Stojanow, der bis Anfang 2002 Staatsoberhaupt von Bulgarien war
und jetzt den rechts gerichteten oppositionellen Verband der
demokratischen Kräfte (SDS) leitet, gilt als möglicher Bewerber bei
der Präsidentschaftswahl in Bulgarien in diesem Herbst.
Der Nachfolger Stojanows im höchsten Staatsamt - der jetzige
Präsident Georgi Parwanow - hatte am vergangenen Freitag
eingestanden, im Auftrag des kommunistischen Geheimdienstes -
allerdings in Unwissenheit über den wahren Auftraggeber - ein Buch
redigiert zu haben. Bespitzelt habe er niemanden. Er ist der
voraussichtliche Kandidat der regierenden Sozialisten
(Ex-Kommunisten) für die Wahl. (APA/dpa)