San Francisco – In einem Prozess um betrügerisches Anklicken von Online-Werbeseiten hat sich der Internetportal-Betreiber Yahoo mit seinen Werbekunden in den USA auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt. In der vergangenen Juni eingereichten Sammelklage hatten Werbekunden dem Internet-Portalbetreiber vorgeworfen, zu wenig gegen "Klick-Betrug" unternommen und zu Unrecht davon profitiert zu haben. Yahoo werde von betroffenen Werbekunden bereits geleistete Zahlungen zurückerstatten, teilte das Unternehmen mit. Die Einigung erhielt am Mittwochabend (Ortszeit) die vorläufige Zustimmung des US-Bezirksgerichtes in Los Angeles.

Gegenstand der Sammelklage war der Yahoo-Online-Verkehr von Jänner 2004 bis März 2006. Dabei geht es darum, dass den Kunden das Aufrufen ihrer Webseiten in Rechnung gestellt wird, auch wenn die Urheber in betrügerischer Absicht handeln und gar kein Interesse am Kauf der angebotenen Waren haben. Mit so genannten Klickrobots können zum Beispiel Konkurrenten die Klickraten ihres Rivalen manipulieren und so dessen Werbekosten in die Höhe treiben. Nach Schätzungen von Branchenexperten wird jeder fünfte Klick auf eine Online-Anzeige mit einer solchen speziellen Software erzeugt.

In einem ähnlichen Verfahren hatte ein Gericht im US-Bundesstaat Arkansas den Internet-Suchdienst Google dazu verurteilt, von seinen seit 2001 erzielten Werbeeinnahmen in Höhe von 13,3 Mrd. US-Dollar (10,58 Mrd. Euro) höchstens 90 Mio. zurückzuzahlen. Im Gegensatz zu Google wurde die Höhe der Wiedererstattungen bei Yahoo allerdings nicht nach oben begrenzt. Yahoo geht allerdings davon aus, dass nur ein geringer Teil der in diesem Zeitraum erzielten Werbeeinnahmen in Höhe von 9,1 Mrd. Dollar zurückerstattet werden muss. Die Anwaltskosten in Höhe von 4,95 Mio. Dollar übernimmt der Portalbetreiber. (APA/dpa)