Für vorerst 99 der 580 Angestellten des Herstellers des lustigen WM-Maskottchens Goleo VI. gilt das seit Mittwoch auch, sie wurden nämlich entlassen.

Das in Altenkunstadt beheimatet Unternehmen verharrt derzeit in vorläufiger Insolvenz, nachdem gefälschte Umsatzzahlen bekannt geworden waren. Jetzt laufen die Geschäfte aber tatsächlich prächtig, der hosenlose Löwe, dem nach einsweiliger Verfügung nicht mehr nachgesagt werden darf, er sei schadstoffbelastet, droht sogar zur raren Spezies zu werden. 700.000 Nachbestellungen für alle möglichen Goleo-Ausformungen sind eingetroffen, was die Entlassungen natürlich zusätzlich legitimiert.

Noch völlig ungeklärt ist das weitere Schicksal der Maskottchenbeweger in den Stadien, wo sich ja Goleo quasi in angenommener Lebensgröße während der Spiele zeigt. Ein Anschlussjob bei der EURO 2008 in der Schweiz und Österreich ist denkbar, allerdings wird deren Maskottchen erst im Herbst präsentiert. Ein bald insolventer Hersteller muss noch gesucht werden. (lü - DER STANDARD PRINTAUSGABE 29.6. 2006)