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Damien Hirst und sein Problemkind

Foto: REUTERS/Andrew Winning

London - Ein von dem britischen Künstler Damien Hirst präparierter Haifisch, der vor zwei Jahren für umgerechnet 9,4 Millionen Euro den Besitzer wechselte, droht zu verwesen. Der mehr als vier Meter lange, in einem Tank mit Formaldehyd schwimmende Hai befinde sich in sehr schlechtem Zustand, berichtet die Londoner Kunstzeitung "Art Newspaper" in ihrer Juli-Ausgabe. Der Fisch werde wahrscheinlich durch ein neues Exemplar ersetzt, sagte Hirsts Manager der Zeitung. Darüber gebe es bereits Gespräche mit dem amerikanischen Multimillionär, der das Kunstwerk gekauft hatte.

Authentizitätsproblem

Kunstexperten stellen nun die Frage, ob der geplante Austausch die Originalität des Kunstwerks beeinträchtigt. "Wenn jemand einen Rembrandt übermalt, wäre das auch nicht mehr dasselbe", erklärte ein Kunstkritiker der Zeitung. Den Besitzer des präparierten Hais stört es nach Angaben des Blatts dagegen nicht, dass der Fisch ersetzt werden soll. Der Kunstsammler sei sogar sehr zufrieden mit der Lösung.

Der Grund für die Verwesung seien Fehler bei der Präparierung, berichtet die Zeitung weiter. Die Chemikalienlösung sei zu schwach gewesen, und Hirst habe sie dem riesigen Fischkadaver nicht tief genug injiziert.

Spekulation in Aspik

Der britische Kunstsammler Charles Saatchi hatte Hirst den Hai 1991 für 50 000 Pfund - heute wären das umgerechnet knapp 73 000 Euro - abgekauft und vor zwei Jahren für 6,5 Millionen Pfund an den jetzigen Besitzer weiterverkauft. Der 41-jährige Hirst hat auch ein Schaf mit Formaldehyd präpariert. Dafür zahlte ein amerikanischer Kunstsammler bei einer Auktion 1,8 Millionen Pfund. (APA/dpa)